Athen Must Haves

Der Tag begann unerwartet spät, da ich vergessen hatte den Wecker zu stellen. Erst um 9:30 wachte ich auf. Es folgte das von Gestern bekannte Frühstücksritual auf der Dachterasse. Beim Bäcker traf ich meinen Rezeptionisten, der mir den späteren Weg zu den Sehenswürdigkeiten beschrieb (einfach geradeaus). Beim Frühstück auf der Dachterasse traf ich noch zwei Reisende die gerade auf dem Heimweg waren und von Mykonos kamen. Sie empfahlen mir ein gutes und günstiges Hostel.

Dann lief ich zur griechischen Agora. Dort kaufte ich das Kombiticket für 30EUR was Zugang zu den meisten Sehenswürdigkeiten bietet – leider nicht zum Akropolismuseum. Die Agora würde ich als Verwaltungszentrum des alten Athen bezeichnen. Es bestand aus diversen Säulengängen (Stoas) sowie einigen Funktionsbauten und einem Versammlungssaal wo die Gesetzestexte vorbereitet wurden bevor sie dem Volk zur Abstimmung gestellt wurden. Nur die rekonstruierte Stoa des Attalos und der Hephaestos Tempel geben einen Eindruck der Größe der Gebäude wieder, da von den restlichen nur die Fundamente erhalten sind.
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Nach ausgiebiger Besichtigung ging es weiter den Berg hinauf , vorbei an Touristenmassen. Da ich das Kombiticket hatte konnte ich direkt ins Gelände und musste nicht lang anstehen. Auf dem Weg zur Akropolis kann man von oben einen Blick ins Odeon des Herodes Atticus werfen. Es wurde in den 50-60er Jahren rekonstruiert und wird nun als Bühne für klassische Aufführungen verwendet.
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Weiter ging es auf glitschige Stufen hinauf zu den Propyläen. Die Marmorstufen waren durch die vielen Touristen blankpoliert und durch den feinen Staub unglaublich glatt. Bei Regen kann man vermutlich kaum den Aufstieg schaffen…
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Tritt man durch das Tor der Propyläen kommt man auf das Plateau, welches nicht wirklich eben ist, sodern weiter ansteigt und mit flachen Felsen besetzt ist. Oben Rechts auf dem Plateau steht das Parthenon, der Tempel den man gemeinhin mit Athen assoziiert. Aktuell wird es komplett rekonstruiert und ist eingerüstet. Es sieht so aus, als wird der Tempel Stein für Stein abgetragen und neu errichtet. Links vom Parthenon steht das Erechtheion was den Gründungsmythos Athens behandelt und das eigentliche Hauptheiligtum ist. Es zeichnet sich durch seine Bauform aus, welche die Unebenheiten des Geländes aufnimmt (eine Seite ist 3m tiefer als die andere). Außerdem ist der Anbau mit den Säulen in Frauenform bemerkenswert.
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Neben der Akropolis liegt der Areopagus Hügel von wo man die Akropolis gut fotografieren kann. Von hier zeigt sich der Festungscharacter der „Oberstadt“ am besten.
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Danach ging ich den Hang hinunter zum Dionysos Theater was einst 17.000 Plätze bot. Die Dionysos Feste waren die wichtigsten Feste in Athen, jedoch ist von der Anlage nur das Theater geblieben. Ungefähr so, wie wenn man in 1000 Jahren die Theresienwiese in München ausgräbt. Ansich nicht spektakulär, erst das Fest selbst macht das Ereignis. Anschließend ging es ins Akropolismuseum. Dort war die Architektur am spannendsten. Leider war fotografieren verboten. Beim Bau des Museums wurde, zwangsläufig in dieser Lage, eine historische Städte ausgegraben. Anstatt diese zu zerstören, wurde das Museum auf Säulen erbaut und besitzt einen transparenten Boden durch den man die Ruinen sehen kann. Leider gab es keinen Audioguide bzw. es wurde nicht wirklich offensiv dafür geworben.

Nach verlassen des Museums gegen 16:30 Uhr könnte ich mir einen kurzen Snack da ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Dann ging es weiter zum Tempel des Olympischen Zeus. Dieser war sehr Eindrucksvoll und Groß. Er besteht aus einem riesigen freien Platz mit einer zentraler Plattform die ca. 1,2m hoch ist. Darauf stehen riesige Säulen welche die Größe des Gesamtempels erahnen lassen.
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Da mir die Füße langsam weh taten, nahm ich dann die Bahn zum Kerameikos. Den Ort hatte ich am Morgen noch nicht auf dem Plan, jedoch war er im Kombiticket enthalten und dann kann man ja auch mal hinfahren. Der Ort wird als Friedhof beschrieben, was auch stimmt. Die Athener haben ihre Toten wie viele andere Kulturen auch, außerhalb der Stadttore begraben. Die Grabungsstätte Kerameikos zeigt aber auch das wichtigste Stadttor des Antiken Athens und hat seinen Namen von den Keramikwerkstätten die hier lagen. Wichtige Persönlichkeiten und Gefallene aus den Kriegen wurden in repräsentativen Gräbern entlang der Straße beerdigt. Dadurch ist erkennbar wo die Straße, auf der die alten Philosophen vor tausenden Jahren wandelten, entlang ging.

Ca. 19Uhr ging es dann zu Fuß nach Hause. Der Fußweg war überraschend kurz und ich war in nur ca. 10Min wieder am Hotel. Ich schnappte meinen Laptop und ging dann in einen nahegelegene Taverne die von meiner Rezeption und meinen Reiseführer empfohlen wurde: Die Taverna tou Psyrri
Ich war rechtzeitig da, denn als ich mich setzte waren die Tische noch leer. 20Minuten später war alles voll. Ich verbrachte gut 1,5h damit zu essen und den Blogbeitrag für den Tag zu schreiben. Als ich ihn veröffentlichen wollte, gab es einen Fehler und der komplette Artikel war weg. Gut gefrustet und etwas kalt fragte ich die Bedienung nach etwas warmen wie Tee. Sowas hatte er nicht im Angebot. Statt dessen gab er mir einen Doppelten Raki.

Morgen soll es dann nach Delphi und Meteora gehen. Um 7:30Uhr muss ich am Bus sein…

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