13. Museen und Marktviertel

Der Tag begann wieder relaxed (man könnte auch sagen: Langsam) und erst gegen Mittag verließen wir die Wohnung. Nicht ohne einen kleinen Zwischenfall in der Wohnung bei dem ich mir eine blutige Zehe geholt habe (Das ist der Nachteil von FlipFlops gegenüber geschlossenen Schuhen). Zum Glück haben wir Heftpflaster in der Reiseapotheke. Gut verarztet ging es Richtung Kolonialviertel um dort ein Paar Museen zu besuchen.

Erster Halt war das Alcazar de Colon der Sitz des Gouverneurs und damit Haus von Diego Columbus, Christopher Columbus ältestem Sohn und Vizekönig Spaniens. Das Haus wurde im 16ten Jahrhundert vom britischen Piraten Sir Francis Drake ausgeraubt und später neu mit spanischen Möbeln der Periode ausgestattet um es als Museum zu nutzen. Hier einige Bilder aus dem Palast, der gleichzeitig auch der Sitz der Regierung der Kolonie war:

Wir gingen dann in Mittagshitze zum nächsten Museum, dem MAR (Museo Reales Atarazanas), welches Fundstücke von Wracks aus der Kolonialzeit zeigt. Wir betraten das stark klimatisierte Museum und waren direkt erstmal vom Eintrittspreis „beeindruckt“. Der war mit 6€ pP deutlich höher als die vorherigen Sehenswürdigkeiten. Aber dank klimatisierten Räumen kann man hier zumindest gut die Mittagshitze überstehen. Wir bekamen für das Eintrittsgeld wieder einen persönlichen „Guide“ gestellt, den wir nicht so recht einschätzen konnten und eher skeptisch beäugten, da die normalerweise nur mitlaufen um am Ende Trinkgeld kassieren zu können. Hängengeblieben sind Details wie z.B. die hunderte Tonnen Quecksilber die nach wie vor am Meeresgrund liegen (und zur Goldextraktion gedacht war), ebenso eine Geschichte von Überlebenden eines Wracks, welche Monate(!) am Strand entlang Richtung Santo Domingo zurück liefen. Auch sehr gut war der Nachbau des Kanonendecks eines Schiffs der Zeit und auch die kleinen „Geruchs-Stationen“ die typische Gerüche (Teer, Schießpulver, etc) erfahrbar machten. In Summe durchaus ein Besuch wert.

Wir liefen dann weiter zu der „wilden Marktstraße“ die hinter Chinatown lag um nach Flipflops in meiner Größe zu suchen. Auf dem Weg liefen wir durch Chinatown und aßen dort nochmal ein spätes Mittagessen. Der Einkauf verlief erfolglos bzgl. FlipFlops (die Dominikaner sind eher auf kleinem Fuß unterwegs). Hier ein kurzes Video aus dem Shopping District, was allerdings den Trouble nicht wirklich wiedergibt.

Wir fanden dann auf einer Website noch ein Rezept für einen Cocktail der „Morir Soñando“ (Träumend Sterben) heißt und den wir am Abend nachbauten. Der besteht aus Orangensaft und (eiskalter!) Milch. Wir trieben das auf die spitze und nutzten gezuckerte Kondensmilch (irgendwo hatten wir das gelesen….schmeckt auch super).

12. Tour durchs Koloniale Zentrum

Heute wollten wir das Koloniale Zentrum noch weiter besuchen und vielleicht auch eine Tour machen. Wir gingen also, wie üblich etwas später, aus dem Haus und waren zur Mittagszeit am anderen Ende des Kolonialen Zentrums. Warum hier? Wir sind einfach eine Straße runter gelaufen und kamen so quasi auf der Calle Las Damas raus. Was das ist würden wir noch lernen.

An dieser Straße gingen wir in das erste „Alte Gebäude“ hinein und waren so im Fort „Ozama“, einem der Hauptforts des alten Santo Domingo. Hier bezahlt man einen überschaubaren Betrag (70DOP / 1,4€ pro Person) und erhält dazu sogar einen Guide der einem das Fort erklärt. Das Preisniveau ist schon eher passend zum restlichen Land…..

Der Guide erklärte dann in gutem Englisch das Fort und bot uns dann an, nach seiner Tour für 25$/Person eine Stadtführung zu machen. Da wir das eh geplant hatten sagten wir zu. Vom Fort blieb in Erinnerung, dass es im 20ten Jahrhundert vom letzten Diktator als Gefängnis genutzt wurde und er die „historische“ Außenmauer herum bauen ließ, um so das Fort von der Öffentlichkeit etwas abzuschirmen. Ebenfalls war der Blick vom Fort in den Hafen hängen geblieben, und das große Minutionsdepot aus dem 16ten Jahrhundert, dessen Rückwand deutlich dünner als die restlichen Wände war um bei einer Explosion eine Sollbruchstelle zu bilden.

Nach der Führung haten wir 40Min Zeit bis die Schicht unseres Guides im Fort fertig war. Allerdings hatten wir nicht genug Geld zur Hand und so liefen wir nach der Tour erstmal zurück in die Wohnung das restliche Geld holen. Aus heutiger Sicht, wäre es vermutlich einfacher und schneller gegangen einfach Geld abzuheben.

Nachdem wir zurück am Fort waren, war unser Guide nicht untätig sondern hatte noch einen Kanadier von der Tour überzeugt. Wir gingen zu dritt mit Guide aus dem Fort raus und lernten zuerst, dass die Calle Las Damas die „Straße der Frauen“ war, welche für die ersten Damen die mit den Schiffen in den 1490er Jahren kamen, erbaut wurde. Hier flanierten diese auf und ab. Die Herren dazu bauten nach und nach entlang dieser Straße dann die diversen Villen von denen noch einige bestehen. In diesen Villen wohnte zeitweise Columbus bzw sein Sohn, Pizarro (der Peru eroberte), Hernan Cortez (der Mexiko eroberte) usw. Diese Gebäude stehen alle noch und zeugen davon, dass die Spanier schnell verstanden hatten, dass man besser eine dauerhafte Siedlung aufbauen sollte. Wir kamen auch am Alcazar de Colon vorbei, dem historischen Gouvaneurspalast und damit Sitz von Christobal Columbus, dem Sohn von Christopher Columbus. Außerdem kamen wir noch an einer Kirche vorbei die als Grabstätte für Verdiente Bürger dient. Hier liegen die Generäle der Befreiungskriege neben Schriftstellern oder Präsidenten. Wer hier begraben liegt, legt das Parlament fest.

Nach ca. 1,5h war die Führung vorbei und wir bezahlten den vollen Preis. Danach wollte Tania gern noch in ein Museum für Bernstein und Larimar. Letzterer ist ein Halbedelstein der hellblau ist und nur hier gefunden wird (die Chinesen verkaufen eine Menge gefärbten Quarz). Das Museum stellte als Privatsammlung eines Bernsteinhändlers heraus, mit angeschlossenem Verkaufsraum. Wir konnten die Sammlung deshalb auch kostenfrei besuchen. Die Ausstellungsstücke waren ok. Es gab diverse Stücke mit eingeschlossenen Insekten und sogar einem kleinen Gecko in Bernstein.

Als wir dann wieder im Zentrum waren, machten wir uns auf den Heimweg. Dabei kamen wir nochmal am Supermercado National vorbei und kauften noch weitere Sachen. Ich kann jedem nur raten auf Reisen einen Blick in die Supermärkte des Reiselandes zu werfen. Dort sieht man Preise an de Produkten und sieht was wirklich dort verfügbar ist.

Auf dem Weg nach Hause kamen wir noch an einem Laden vorbei der gerade zu machte und quasi alles Abverkaufte (inkl. der Tische und Vitrinen). Die Ware die es dort gab sah aus, als wäre sie ins Meer gefallen und rausgefischt wurden. Hosten mit verrosteten Knöpfen und Reisverschlüssen. Fleckige Hemden etc. Das sowas überhaupt noch angeboten wird war die eigentliche Überraschung.

Hier nochmal unsere Route:

11. Einkaufen und Rundgang im Kolonialen Zentrum

Nach dem Frühstück machten wir eine Einkaufsliste. Dann gingen wir raus einkaufen. Gestern Abend waren die Märkte schon alle zu.

Wir wollten ein Steak kaufen um dann abends mal selbst was zu Grillen oder in der tollen Küche zu kochen.

In dem „Großen Minimarkt“ zu dem wir gingen gab es alles Andere aber keine Fleisch- und Molkereiprodukte. Nur H-Milch und gezuckerte Milch (also ungekühlte Sachen) fanden wir.

Einer der Verkäufer meinte, wir sollten mal nach „Chinatown“ schauen. Da gebe es alles. Aha…

Wir brachten unsere Einkäufe nach Hause und wollten weiter durch das Koloniale Zentrum Richtung Chinatown gehen. Auf dem Weg kamen wir an einem „Buffet Restraurant“ vorbei was in der Mittagspause von allen Arbeitern der Gegend überlaufen war. Von Anzugträgern über Männern mit Bauhelmen, alle gingen da rein und holten sich ihre Assietten ab. Wir gingen erstmal an die Küste und saßen eine Weile in im Schatten an der Promenade. Dabei sahen wir ein Interessantes Schiff. Es stellte sich heraus, dass dies ein schwimmendes Kraftwerk ist, welches Strom an interessierte Länder verkauft deren Infrastruktur an die Grenzen kommt. Sowas hatte ich noch nie gesehen und öffnet einem doch die Augen.

Nach einiger Zeit waren wir dann auch hungrig und gingen zu dem Buffet Restaurant zurück. Bestellen ging einach und schnell durch drauf zeigen. Die Preise waren „lokal“ und das essen war reichlich. Wir aßen vor Ort ließen uns das Essen aber zum mitnehmen verpacken, da wir davon ausgingen, dass wir etwas übrig haben würden.

Danach gingen wir weiter durchs Zentrum, aber es war warm und Tania war etwas müde und ging deshalb erstmal allein zurück. Ich lief noch etwas weiter durchs Zentrum und kam auch bei der Großen Kathedrale und dem Christopher Kolumbus Standbild vorbei.

Danach ging ich ebenfalls zurück. Auf dem Weg kam ich an einem Markt vorbei der Wurst und Käse in der Auslage hatte. Witzigerweise war fast das gesamte Personal weggedöst. Nach einem kurzen Räusperer wachte man auf und ich konnte zumindest Wurst, Käse und Butter kaufen. Kurz darauf war ich zurück.

Es begab sich zu jener Zeit, dass ein Skype Anruf bei mir Eintraf und so die Familie in Deutschland die AirBnB Wohnung besichtigen konnte.

Anschließend wollten wir nochmal rausgehen um Snacks zu essen. Dabei liefen wir unbewusst wieder ins Kolonialzentrum und fanden dort den „Supermercado National“ – einen modernen Supermarkt. Alles war offen ausgepriesen: von tropischen Früchten zu Spotpreisen, Steaks für 7€ das Kilo bis zur Milka und deutschen Müsli. Wir kauften Steak, und bedienten uns bei den tropischen Früchten. Interessant auch die Agaven Blätter:

Als wir draußen waren kam uns der Einfall, dass vor Ort bestimmt auch die SIM Karte aufgeladen werden konnte. Also nochmal zurück zum Laden. Als ich versuchte mit dem Kassierer zu Kommunizieren was ich wollte, kam ein Päarchen dazu was perfekt Englisch sprach und dolmetschte. Die erklärten mir dann auch wie die Karte im Detail funktioniert und wie ich über die USSD codes Guthaben in Datenpackete umwandeln kann. Das hilft uns echt weiter!

Noch etwas fiel uns auf dem Weg zurück auf: überall sahen wir Leute die Dame, Schach, Karten oder Domino spielten. Meist saß man sich auf Plastikstühlen gegenüber und hatte ein großes Spielbrett auf den Oberschenkeln liegen. Manchmal saßen auch Zuschauer ringsum. Bei den meisten wurde wohl auch um Geld gespielt.

10. Ab in die Hauptstadt – Santo Domingo

Wir wollten heute früh Schnorcheln gehen, also brachen wir noch vor dem Frühstück auf. Es ging vorbei am Baseballfeld wo sich kinder auf ein Spiel vorbereiteten. Als wir am Strand ankamen sahen wir bereits, dass die Wellen heute eine ganz andere Hausnummer waren. Tania blieb direkt draußen, ih versuchte es stur trotzdem, aber landete recht schnell auf Korallen – das hätte schief gehen können. Scheinbar griff ich dabei in einen Seeigel, jedenfalls hatte ich an einem Finger eine kleine blutende Wunde. Naja… Dann doch lieber noch ne Runde im Pool.

Danach gingen wir frühstücken gegenüber vom Hotel. Ja es war etwas teurer aber dafür sparten wir uns Zeit beim Suchen und rumlaufen. Anschließend ging es Sachen packen und dann CheckOut. Ich stellte fest, dass unsere Barreserven in Pesos zur Neige gingen. An der Rezeption empfahl man mir die Bank 3 Häuser die Straße hoch. Ich stellte mich dort in die Schlange, kam zum Schalter ud wurde auch bedient. Interessanterweise habe ich dort die besten Konditionen erhalten und auch keine Gebühren zahlen müssen. Dafür dauerte es etwas länger weil ja alles genau im Computer erfasst werden musste.

Wir gingen dann zum Bus. Als wir an der Station ankamen wurden wir direkt in einen Localbus gelotzt ohne dass wir ein Ticket gekauft hatten. Unser Gepäck hatten wir auf dem Schoß. So fuhren wir nach La Romana.

Durch beobachten lernten wir, dass man beim Aussteigen bezahlt. Von unserem letzten Vermieter wussten wir vieviel. Genau wie gestern abend vom Guide angekündigt, stiegen wir in einen Reisebus der Fa. La Romana Express um, der uns kostenlos zur Station nach Santo Domingo brachte.

Dort angekommen bezahlten wir 2 Tickets ud stiegen wieder in den nächsten Bus ein. Der Bus war zum glück nicht voll, deshalb konnte ich den schweren Rucksack neben mich stellen.

Die Fahrt verlief ereignislos im klimatisierten Reisebus (225DOP / 4,30 € pP)

Alls wir in SD ankahmen fuhr der Bus richtig durchs Getümmel. Wir fuhren an einer Marktstraße entlang wo alles voll mit Ständen war (wie ich das aus Asien kannte). Dann bog er links ab zur Station. Wir stiegen kurz vorher aus, da wir uns überlegt hatten Chinesisch Essen zu gehen. Wir liefen ein paar Blocks und tatsächlich gab es ein „Chinesisches Tor“ durch das wir gingen und wir waren in „China Town“ von Santo Domingo (SD).

Wie aßen etwas und suchten dann dort im Restaurant nach einem AirBnB. Wir fanden eines in super Lage (direkt am Rande des kolonialen Zentrums), groß und mit englisch sprachiger Gastgeberin.

Wir schrieben ihr dass wir gern buchen wollten und sie war etwas überrascht, weil sie noch auf Arbeit war und wir am selben Tag einziehen wollten. Wir sagten „Kein Problem“ da wir eh noch hinlaufen wollten (20Min Fußweg) und dabei etwas die Umgebung ansehen wollten.

Angekommen an der Adresse im AirBnB Listing war da aber gar kein Haus, sondern nur ein Platz. Wir fragten nochmal nach und die Gastgeberin verwies uns an ein Hostel wo wir in die Wohnung gelassen werden würden. Das brauchte allerdings ein paar Anläufe, da wir nicht ganz verstanden wieso wir am Hostel vorbeigehen sollten. Wir hatten ja eine Wohnung gebucht. Es stellte sich heraus, dass das Hostel direkt daneben war und die Gastgeberin mit dem Hostel einen Deal hatte, dass die einem Aufmachen wenn sie nicht da sein kann.

Wir waren dann also in der Wohnung und kurz darauf kam die Gastgeberin. Die sprach munter in Spanisch mit uns und ignorierte den Fakt, dass wir kein Wort verstanden. Alle Versuche in Englisch zu kommunizieren schlugen fehl. Scheinbar war die Angabe „spricht Englisch“ nur ein Marketing Gag. Naja… mit etwas Interpretation, Google Translate und Zeichensprache, bekamen wir die Einweisung und sogar erklärt wie die Waschmaschine funktioniert. Wer die Wohnung sehen möchte, hier ist der link:

https://abnb.me/TNF7D5wmSub

Nachdem die Gastgeberin gegangen war warfen wir die Waschmaschine an und packten etwas aus. Dann entschlossen wir uns noch etwas die Gegend zu erkunden (es war mittlerweile bereits Dunkel) .

Wir gingen Richtung Küste (die ist nur 2 Blocks / 200m) etfernt. Dort war ein kleiner Park und an der Ecke desselben gab es eine Bierbar wo Musik (Youtube Latino Mix) spielte und einige Leute an den Tischen Saßen. Wir gingen hinein und ich fragte den Wirt (der uns freundlich fragend anschaute) was er anbietet und wieviel es kostet. Er zeigte uns verschiedene „Presidente“ Bierflaschen von 0.4, 0.6 bis 1.0L und was diese kosten. Wir entschieden uns für die 1L Variante für 4€ und 2 Plastikbecher. Dann setzten wir uns ebenfalls an einen Tisch und schauten etwas Baseball an und was die Leute sonst so machen.

Vom Bier bekamen wir Appetit. Am Park stand ein FoodTruck der einen recht guten Ruf hat. Wir gingen hin und orderten einen Burger. Tania bekam beim Anblick auch Appetit und orderte eine art Burito mit Käse und Chorizo. Als ich checkte wie viel Geld ich noch hatte, merkte ich, dass ich nciht genug hatte und ging schnell zueinem Geldautomaten in der Nähe. Dort merkte ich, dass Gelautomaten KEINE gute Idee sind. Die Kosten lagen bei 6% (die der Automat haben wollte). Also lieber mit der Karte bezahlen oder die Mitgebrachten Dollars tauschen.

Mein Burger war klasse und ruck zuck weg. Tanias Burito war aus einem seltsamen Teig. Eventuel Casaba? Er schmeckte leicht süßlich. Die Chorizo war eher eine Polnische Knoblauchwurst. Aber definitiv keine Chorizo.

Nachdem wir Gegessen hatten ging es zurück. Tanias Augen waren größer als der Magen. Aber da es eh „Takeaway“ war, nahmen wir es mit nach Hause.