16. Auf den Berg und nach Acapulco

Heute ist Sonntag und der morgendliche Blick Richtung Berg versprach Gutes: Keine Wolke auf dem Gipfel. Also nichts wie hin!

Wir verließen die Wohnung und wollten gerade Richtung Gondelbahn laufen, als wir an einem Motorradtaxi vorbei kamen. Ich sagte zu Tania: Wir sollten uns beeilen, nicht dass das Wetter schlechter wird. Nehmen wir das Motorrad? Zu meiner Überraschung sagte sie „Ja“. Wir fragten nach dem Preis und er wollte nur 150DOP (3€) für die Fahrt.
Wir stiegen dann beide(!) auf das Motorrad. Da ich der schwerste war, saß ich direkt hinter dem Fahrer. Tania saß ganz hinten auf dem Bock. Zum Glück hatten wir einen etwas älteren Fahren mit einem ordentlichen Motorrad. Letzteres, damit es die Last wegbrachte und ersteres damit er nicht Angeben musste, sondern vernünftig fuhr. Wir kamen so zügig und relativ günstig zur Seilbahn.

Die kostete uns dann 550DOP pro Person. Im Warteraum wurde man mit einer dominikanischen Band zwangsbeglückt. Uns beeindruckte mehr der Deckenventilator mit 3m Durchmesser.

Oben angekommen, wussten wir die angenehmeren Temperaturen (~24°C) und die Fotogenen Ausblicke zu schätzen. Auf dem Gipfel gibt es diverse Wege mit denen man eine Runde laufen kann und an verschiedenen kleinen Sehenswürdigkeiten vorbei kommt. z.B. einer kleinen Höhle (nicht der Rede wert, außer für die vielen dort wartenden Mücken) diversen Aussichtspunkten und einem kleinen Teich. Auf den riesigen Antennenmasten saßen eine Unmenge Greifvögel, die sich aber leider nicht gut fotografieren liesen.

Es gab diverse Blumen zu bestaunen. Neben recht großen Hibiskus und einer Kolonie von rotem Ingwer auch riesige gelbe Blume die sich als mexikanische Sonnenblume herausstellte.

Der eigentliche Grund um auf einen Berg zu steigen ist aber runter zu schauen. Deshalb hier ein paar Bilder davon:

Nachdem wir wieder unten waren namen wir ein Taxi ins Zentrum, welches wir auf 300DOP herunterhandeln konnten. Das war immer noch nicht so günstig wie ein Motorrad, aber sicherer und klimatisiert. Als wir am zentralen Platz angekommen waren sind wir dann erstmal – um den überall lauernden „Taxi! Taxi!“-Fahrern zu entkommen in eines der historischen Gebäude gelaufen. Der Innenhof sah interessant aus, und so merkten wir nicht, dass da scheinbar eine oder mehrere Schulklassen saß und Gruppenarbeit machte. Wir gingen dann leise wieder raus, aber blieben nicht unbemerkt. Soweit ich das verstanden hatte, fand dort ein Exkursion im Zuge des Kunstunterrichts der 5ten oder 6ten Klasse statt.

Wir liefen dann um den Platz in der Hoffnung etwas zu Essen zu finden hatten aber keinen Erfolg. Schlussendlich aßen wir am einzigen Essenstand den wir fanden jeweils einen HotDog und tranken Cola. Ich muss sagen, dass dies der vermutlich schlechteste HotDog war den wir jeweils hatten. Aber zumindest etwas im Bauch.

Danach liefen wir an den Strand und diesmal in die andere Richtung (nicht zum Fort). Etwa 15-20Min entfernt gab es einen weiteren Strand den wir anschauen wollten um ggf dort zu schwimmen. Dieser trägt den wohlklingenden Namen „Acapulco Beach“. Wir fanden diesen auch, aber selbiger war mehr ein kleiner Strand für die Wohnquartiere in der nähe. Es waren dort zu viele Leute als das man sich irgendwo ungesehen umziehen konnte. Es blieb beim rumschlendern und ich kaufte mir ein Softeis, was für seine 50DOP (1Eur) stattlich groß war – und in der Hitze schnell schmolz.

Wir brauchten jetzt etwas vernünftiges zu essen. Auf dem Rückweg fanden wir einen Großmarkt (La Sirena), diesmal wirklich die Größenordnung eines Kaufland oder Metro. Dort kauften wir ordentlich ein und setzten uns dann erstmal draußen auf den Parkplatz und aßen etwas. Es gab wirklich nirgendwo eine Bank wo man sich in den Schatten setzen konnte, deshalb saßen wir am Rand vom Parkplatz im Schatten. Wir orderten dann ein Uber was diesmal auch kam und uns problemlos nach Hause brachte. Der Fahrer freundlich. Trotz zusätzliches Trinkgeld kostete uns die Fahrt nur 2€.

10 Lviv – Lemberg Frühstart

Die Reise mit dem Blabla Car war eine Tortur! Harte Sitze, zu enge Sitzreihen, voller Bus und am schlimmsten: nun stop Film-Beschallung mit Pirates of the Carabean so das man ja nicht schlafen kann.

Am Morgen liefen wir dann durch die Stadt zum Hostel. Die Entfernung war nicht so groß und als wir aus dem Auto raus waren waren wir auch ruck zuck wieder wach. Der Weg durch die leeren Straßen war interessant. Was uns aber direkt auffiel waren die vielen Mücken die uns verfolgten. Das sollte ein Wahrzeichen der Stadt werden – überall wo Parks waren, wurde man direkt von mehreren angeflogen.

Wir konnten in unserem Hostel (wenig verwunderlich) zwar einchecken aber die Zimmer nicht beziehen. Also entschlossen wir uns etwas zu frühstücken und dann auf den „Hausberg“ von Lemberg zu steigen. Wir machten stop bei „L’viv Croissant“ um zu frühstücken. Leider sahen die Croissants in echt nicht so toll aus, wie auf den Bildern.

Dann ging es auf den Berg hinauf – durch einen weiteren Mückenwald. Nach erfolgte Abstieg besuchten wir eine Kathedrale am Wegesrand und später noch das Museum „Arsenal“, welches mittelalterliche Waffen und Rüstungen aus aller Welt (neben Europa auch Afrika und Japan) zeigte.

Zu Mittag aßen wir in einer Kultkneipe die es auf Google Maps auf ca. 16500(!) Bewertungen gebracht hat. Diese ist im Stile eines Partisanen-Unterschlupfs gehalten und serviert das Essen in Feldgeschirr. Hinein kommt man nur mit richtiger Parole (steht im Netz) und nachdem man geschworen hat kein Russe zu sein. Der Ausgang führt durch eine Fantasiewerkstadt wo man einen Partisanen-Kampfroboter sehen kann.

Nach dem Essen gingen wir noch über einen Flohmarkt spazieren und in eine weitere Kathedrale bevor wir uns für ein paar Stunden ins Hostel zurück zogen. Spät abends gingen wir noch etwas kleines Essen. Dabei wurden wir Zeugen eines 5:1 Siegs der Ukrainischen Nationalmannschaft, welche in Lviv gespielt hat (und im Hotel 500m Luftlinie von uns entfernt untergebracht war). Die Innenstadt von Lviv ist abends immer voll mit Leuten. Einen starker Kontrast zu den letzten Tagen in Pryluky.

#24 Lombok Motorrad Tour

Wir mieteten im Hotel ein Motorrad und fuhren zusammen mit einem anderen deutschen Reisenden, Tobias, der Küste entlang. Erstes Ziel war eine Perlenfarm im Norden von Lombok. Wir machten auf dem Weg an verschiedenen Aussichtspunkten halt. Auf dem Weg zurück stoppten wir im sehr schicken Restaurant Kliff. Da uns die Preise jedoch zu hoch waren, fuhren wir nach einem Drink weiter zum Restaurant mit dem Namen The Office. Dort hatten wir dann unser Abendessen und schauten uns den Sonnenuntergang an.

Hier ist das Video :

Ku Chi Tunnel nördlich von Saigon und Bitexco Tower

Heute früh ging es bereits 8Uhr los. Ich lief noch schnell aus dem Hostel raus um Proviant zu kaufen, frühstückte etwas (Banana Pancake) und dann ging es zum nahegelegenen Tourbüro wo der Bus uns abholte. Meine Gruppe war 20-30 Personen stark. Unser Tourguide Mikey versuchte im Bus gute Laune auf gebrochenem Englisch zu verbreiten was ich persönlich eher anstrengend fand. Die Fahrt zu den Tunneln dauerte ca. 1,5h was weniger der Entfernung und mehr dem dichten Verkehr zu schulden kam. Unterwegs wurde wieder bei einer Behindertenwerkstadt mit angeschlossener Touristenfalle (Souvenierverkauf) angehalten.Eintritt kostete 110.000Dong (ca. 4,5EUR). Es ging durch einen „U-Bahntunnel“ hindurch ins Freilichtmuseum. 

Es gab mit Palmblättern gedeckte Hütten, welche ca. 1-1,5m tief in den Boden eingelassen waren, so dass nur noch das Dach aus dem Boden ragte. In der ersten Hütte wurde ein Video über den Krieg gezeigt und wie die friedliebenden Bauern durch den bösen Amerikaner getötet wurden. Außerdem wurde stolz davon berichtet, dass die Bauern bei Tag auf den Feldern arbeiteten und bei Nacht mit der Waffe in der Hand gegen die Amerikaner kämpften – Frauen wie Männer und selbst ein 14Jähriges Mädchen wurden als Amerikan-Killer-Hero gefeiert. Hier darf man dann zurecht fragen, ob es sowas wie zivile Opfer in der Gegend überhaupt geben kann.​

Dann wurde gezeigt, welche Arten von fallen im Dschungel gebaut wurden. Klassiker wie Drehtürfallen mit darunter liegenden Bambusspitzen und diverse Fallen die beim hineintreten Stahl- oder Bambusspitzen in das Opfer jagten.​

Die Eingänge zu den Tunneln waren extrem klein (30x40cm), so dass gerade die üblicherweise kleingewachsenen Vietnamesen hindurch passen, Amerikaner jedoch nicht. ​

Die Tunnel selbst waren im Durchmesser durchaus auch nur 40x40cm groß. Für die Touristen wurden die Tunnel jedoch teilweise erweitert auf ca. 90 x 70cm. So konnte man im Entengang ein Stück des Tunnels passieren. Dieser war 100m lang und hatte alle 20m einen Ausgang. Jedes tiefer liegende Segment war etwas kleiner im Durchmesser (und damit etwas realistischer). Ich bin die ersten beiden Abschnitte hindurch gekrochen, wobei im zweiten Abschnitt bereits teilweise auf allen vieren gekrochen werden musste. Die Luft war sehr warm und stickig, schließlich arbeiteten sich in den Tunneln hunderte Touristen ab. Deshalb bin ich nach 40m raus.​ 

Es gab dann noch kleinere Bunker zu sehen die zum Kochen oder als Hospital genutzt wurden. Die Kochstellen wurden so angelegt, dass der Rauch der Feuerstelle ein Stück entfernt aus dem Boden kam um nicht als Zielmarkierung für Helikopter und Flugzeuge zu dienen.

Interessant war auch der Pausenplatz wo wir 20Minuten ausruhen konnten. Dieser war direkt neben der Schießbahn wo man verschiedene Waffen aus dem Vietnamkrieg, russische, amerikanische, Klein und Großkaliber, abfeuern konnte. Preis pro Schuss startete bei 2$, wobei man 5Schuss kaufen musste. Die Geräusche der Schießbahn hörte man überall auf dem Gelände was dem „Vietnamkriegs-Flair“ zu Gute kam.​

Danach fuhren wir nach Saigon zurück und ich stieg hinter dem Ben Tran Markt aus um im Food Court etwas zu essen. Danach suchte ich einen Friseur und ließ mir Bart und Haare schneiden. Auf dem Weg zum Hostel sprach mich ein Schuhputzer an und ich ließ ihn meine Schuhe ordentlich polieren, was recht hilfreich war, nach dem Tunnelaufenthalt. Ich war auf dem Weg ins Hostel als ich sah, dass Vishal mir eine Nachricht geschrieben hatte. Ich sollte mich businessmäsig anziehen, er hatte mit einem Maklerbüro einen Besichtigungstermin im Bitexco Tower ausgemacht. Er gab vor Interesse zu haben in den oberen Etagen ein Büro einzurichten. Das Ganze war zwar vorgeschoben aber realistisch genug, dass man uns einen Besichtungstermin am späten Nachmittag gab. 

Ich fuhr mit dem Taxi zum Turm und wir trafen zusammen die Makler. Der Turm ist so hoch, dass es 4 verschiedene Aufzugskategorien gibt: Gerade Stockwerke, Ungerade Stockwerke und das ganze für unterhalb des 30ten Stocks und oberhalb des 30ten Stocks. Um zu den obersten Etagen zu gelangen muss man sogar einen zweiten Fahrstuhl nehmen der weiter oben startet. Wir besichtigten ein Büro mit Rundumblick oberhalb des Helipads (und damit oberhalb der Touristen-Aussichtsplatform) ca. im 55 Stock. Danach zeigte man uns noch andere Büros in tieferen Stockwerken. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass die Makler den Braten rochen, denn sie versuchten mehr über das Geschäft und unseren Aufenthalt in Vietnam zu erfahren. Nach ca. 1h und einigen Bildern verabschiedeten wir uns und gingen ein paar Straßen weiter etwas essen. ​

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Ich lief dann zu meinem Hostel zurück. Unterwegs traf ich Studenten, die zum englischlernen Touristen interviewen sollten. Ich spielte das Spiel einmal mit und machte mich aus dem Staub als mehr Studenten ankamen. Im Hostel buchte ich dann die morgige Tour ins Mekong Delta.

EasyRider Tour in Da Lat und Flug zurück nach Saigon

Ich stand vor 7Uhr auf um meine Sachen zu packen. Dann ging ich hinunter zum Frühstück und bezahlte das Zimmer und das Bier vom Vorabend. Mein Fahrer für den Tag war Juan (oder Chuan?) der sehr gut Englisch sprach und ein ordentliches Motorrad fuhr. Ich bekam Elbogen und Knieprotektoren und einen Helm, außerdem lange Jeans und eine Jacke – letztere benutzte ich zum ersten mal auf der Tour.Erster Stop war eine Straße oberhalb von Da Lat wo Juan mir die Geschichte von DaLat erklärte. Die Stadt wurde von den Franzosen als Erholungsort gegründet. Abgesehen von einem Bergvölkerdorf war früher hier nichts in der Gegend. Die Franzosen schätzten das kühle Klima. Als die Amerikaner in Vietnam kämpften, nutzten Sie DaLat ebenfalls als Erholungsgebiet. Erst nach dem Ende des Kriegs wurde die Stadt mit Vietnamesen besiedelt. Die kommunistische Partei motivierte ganze Dörfer aus dem Norden nach DaLat um zu siedeln und gab ihnen als ausgleich 3 Monate lange Nahrungsvorräte. Ziel war es treue Kommunisten überall im Land zu verteilen, nicht nur im Norden. Seit den 90er Jahren strömen nun Vietnamesen aus allen Regionen Vietnams nach DaLat und so ist die Stadt auf über 200.000 Einwohner angewachsen und man findet Fragmente aller vietnamesischen Kulturen in DaLat.

Wir fuhren weiter und ich kletterte auf einen Hügel der als Aussichtspunkt diente. Leider nieselte es stark und so ging ich zügig wieder hinunter. ​

Auf der anderen Seite wartete Juan und es ging weiter zu einer Blumenfarm. In diesem kleinen Dörfchen standen überall Gewächshäuser und es wurden Blumen für den Export in andere Asiatische und Pazifikländer angebaut. Es roch stark nach Fisch, weil der Dünger auf Fischbasis hergestellt wurde.​

Nächster halt war die langersehnte Kaffeeplantage, aber zuvor bot sich noch ein toller Ausblick:​

Eigentlich waren die Kaffeebäume überall an den Hängen. Allerdings waren die Plantagen nicht so deutlich sichtbar wie in den Cameron Highlands, weil die Bäume nicht so regelmäßig aussehen. Auf der Plantage wurden auch die Marder gehalten welche die Kaffebohnen veredeln indem sie die Früchte Fressen und dann die Bohnen unversehrt aber anverdaut ausscheiden. Das soll den Kaffee milder machen. Ich machte einen Test mit einem normalen Mokka und einem Marder-Mokka und der unterschied war kaum bis gar nicht zu schmecken. Außerdem war der Kaffee auf der Plantage auch 4x teurer als bei uns im Discounter – der normale Mokka! Der Marder-Mokka kostet wohl um die 80EUR pro Kilo.​


Danach fuhren wir zu einer kleinen Heuschrecken-Farm wo Heuschrecken bzw Grillen für die Gastronomie gezüchtet werden. Es gab auch eine kleine Probe zum testen und die grösteten Schrecken waren durchaus lecker. Solche Insekten-Farmen stellen Protein deutlich effizienter her als z.B. Rinderfarmen, da recht wenig Wasser, Platz, Nahrung und Energy benötigt wird. Ob das die Nahrung der Zukunft ist, bleibt aber abzuwarten.​

Danach fuhren wir zu einem chinesischen Buddha Tempel auf dessen Gelände ein riesiger „Happy Buddha“ sitzt. Vom Eingang aus konnte man ihn erst nicht sehen, aber als ich schon eine kleine Buddha Figur als den „Happy Buddha“ identifizieren wollte, sah ich plötzlich den Riesen und die Frage war klar, was der echte „Happy Buddha“ ist.​

​Unweit vom Tempel (ca. 100m) war dann der Elefant-Fall (Alles was in Vietnam groß ist, wird mit Elefant benannt). Der Wasserfall kann über Treppen auch von unten besichtigt werden. Ich stieg hinab und wurde ordentlich eingeweicht als ich das folgende Video aufnahm: https://youtu.be/QQRB3qkpojA

Hier noch ein paar Bilder:


Danach gingen wir Essen und ich sprach etwas mit Juan über seine Arbeit. Er war zwischenzeitlich der Touroperator für den größten Adventure-Tour Provider in Dalat. Hatte aber die Büroarbeit satt und fährt nun statt dessen Motorrad.
Nächster halt war eine Seidenfabrik. Diesmal konnte man die lebenden Seidenraupen sehen und auch die Unmengen an Kokons die in der Fabrik gelagert wurden um gekocht zu werden. Die Maschienen die dort liefen dienten zur Herstellung von Rohseide und wurden dann in eine andere Fabrik zum verweben gebracht. Es gab zwar einen alten Webstuhl (der aussah wie 1850), der aber nur zu Demonstraktionszwecken lief. Man konnte dort auch Meterware kaufen für ca. 5EUR/Meter. Allerdings war ich mir nicht sicher was man daraus machen könnte und wieviel man bräuchte.​

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Letzter Halt war dann eine private Reiswein-Brennerei. Dort wurde diesmal hochprozentiges gebraut denn es wurde Klebreis angesetzt. Der enthält mehr Stärke und produziert so mehr Alkohol. Normalerweise wird einfacher Reis verwendet. Der Reis wird zubereitet (wie fürs Essen) und dann mit einer speziellen Hefe fermentiert. Nach einer Woche wird der Reis mit Wasser aufgekocht und der Alkohol weg kondensiert. Es gab etwas zu probieren bevor es zurück ging. Wir hielten noch in einem „lokal Village“ wo die ursprünglichen Bergvölker in extrem simplen Holzschuppen leben. Genau dort fing es dann auch ordentlich zu regnen an und ich bekam einen Plastik-Ponscho der allerdings die Beine nicht bedeckte. Es war klar, dass ich ordentlich nasse Hosen bekomme.
Ich hatte mir mittlerweile überlegt, dass ich keine weitere Nacht in Dalat bleiben werde. Beim Mittagessen hatte ich mit Juan gesprochen und er konnte mit keine wirklichen sonstigen Sehenswürdigkeiten nennen. Also beschloss ich vom Hotel aus – mit nassen Hosen – zum Flughafen aufzubrechen. 

Ich nahm das Taxi zum Flughafenshuttle, fuhr mit diesem ca. 30Min durch die Stadt um andere Leute aufzusammeln bevor ich dann kurz nach 17:30Uhr am Flughafen war. Dort checkte ich die 3 Ticketshalter von VietJet, Jetstar und Vietnam Airlines ab und buchte dann für 60EUR den Flug um 19Uhr. Um 20Uhr war ich diesmal in Saigon und ging in ein anderes Hostel. Selbiges liegt zwar in einer Nebenstraße die recht düster aussieht aber das Ngoc Thao Guesthouse war sauber und das Privatzimmer für 15$ wirklich sein Geld wert. Am Abend traf ich mich mit Vishal und wir gingen etwas Essen. Auf dem Weg hinaus buchte ich für morgen die Ku Chi Tunnel Tour. D.h. es geht um 8Uhr los…  

Fahrt nach Van Vieng

Nach dem Frühstück wurden wir vom Hotel abgeholt und zur Busstation gebracht. Unser VIP Bus entpuppte sich trotz vorherigem Anruf von White Elefant Travel als Minibus. Exakt was wir nicht wollten. Alles beschweren half nichts und so wurde der Minibus bestiegen (20 Sitzer mit ausklappbaren Notsitzen). Ich konnte zumindest mit einer kleineren Passagierin den Platz tauschen um meine Beine ausstrecken zu können.Die Fahrt hätte ganz ok sein können, wenn nicht eine einheimische Mitreisende, die unterwegs zustieg, die Angewohnheit hätte, sich lautstark zu räuspern und in eine Tüte zu spucken. Zum Glück saßen wir am anderen „Ende“ des Busses.

Die Gegend durch die wir fuhren war absolut umwerfend. Da sich die Fenster im Bus aufschieben ließen, konnte ich auf der Fahr ein paar Schnappschüsse machen:​​

Nach 6h und 2 kurzen Essenspausen (sowie einem kurzen Stopp an einer Baustelle – wohl ein Erdrutsch – bei dem ich kurz zum fotografieren ausstieg) kamen wir in Van Vieng an. Es folgte die Hotelsuche. Die ersten Kandidaten waren nicht erfolgreich. Also packten wir unsere Sachen in die Lobby eines Hotels und Vish passte auf, während ich die Gasthäuser der Umgebung absuchte. Schlussendlich blieben wir im Khamphone Guesthouse hängen, wo mir dann zum Sonnenuntergang dieser Schnappschuss gelang:​​​

Van Vieng erinnert mich etwas an Kalambaka und die Meteoraklöster in Griechenland. Nur dass die Felsen hier noch höher und mit dichtem Dschungel bewachsen sind.

Wir gingen dann etwas die Umgebung erkunden und fanden einen günstigen Motorradverleih um die Ecke den wir morgen in Anspruch nehmen werden. Essen gingen wir dann Indisch und wir fanden einen guten Frucht-Shake Stand. Da wir recht fertig waren, ging es diesmal früh ins Bett.  

Roadtrip Hue -> Danang -> Hoi An

Gestern hatten wir die „Top Gear Experience“ vom Vietnam Backpackers Hostel gebucht. Anders als die meisten hatten wir uns anstatt für Motorräder für ein Auto mit Fahrer entschieden. Um ca. 9:30Uhr fuhren wir los.

Erster Stop war das Phong Nam Cafe um die Ecke wo wir uns zum Abschied noch einmal die sehr leckeren und günstigen (15.000Dong, 0,60EUR) Fruchtshakes zum Mitnehmen bestellten. Danach ging es Richtung Küste. Die Straßen kamen uns bekannt vor, denn es waren die selben die wir gestern mit dem Motorrad abgefahren hatten.

Vishal wollte im Auto noch etwas schlafen, allerdings telefonierte der Fahrer ca. alle 10Minuten mit Freunden, Familie und Verwandten. Nach etwas Diskussion konnte das aber abgestellt werden und so ging es dann entlang der Küste und vorbei an riesigen (kilometer langen) Gräberfeldern mit prächtigen großen Gräbern . Wasser war auf beiden Seiten der Straße, da zu unserer Rechten ein großer Binnensee liegt. Die Straßen waren, auch wenn es Highway 41 hieß, eher Landstraßen, teilweise einspurig. Selbst in den abgelegeneren Dörfern sah man überall Kinder mit ihren Roten Halstüchern von/zur Schule radeln.​

Erstes Ziel waren die Elefant Springs im Bach Ma National Park. Der Nationalpark umschließt eine Hügelkette die wir später via Hay Van Pass überqueren wollen (anstatt durch den Tunnel drunter durch). Die Elefant Springs sind faktisch ein Bergfluss der zwischen größeren Steinen hindurch fließt und ab und an kleine Pools und natürliche Rutschen bildet.​

Nach ca. 30-40Minuten im Wasser gingen wir wieder zurück zum Auto und fuhren weiter Richtung Hay Van Pass. Der Pass schlängelt sich an den Bergen hinauf und bietet immer wieder Ausblicke hinunter aufs Meer.​​

Am Scheitelpunkt liegen alte Bunkeranlagen welche z.B. als interessantes Fotomotiv für ein Hochzeitspärchen genutzt wurde. Von dort konnte man in die eine Richtung den Strand vor Hue und in die andere Richtung Danang sehen.​
Danach ging es hinunter nach Danag und an den dortigen 25km langen Sandstrand. ​

Wir hatten ca. 2h Aufenthalt eingeplant und waren hungrig. Also suchten wir uns ein Restaurant mit vertretbaren Preisen in Strandnähe. Das war nicht ganz einfach. Jedoch fanden wir dann eines was ok war. Es stellte sich allerdings heraus, dass dort die höheren Preise durch größere Portionen wett gemacht wurde. Das wussten wir nur nicht, als wir bestellten. Da unsere Mägen leer und die Augen groß waren, beschwerten wir uns nicht. Allerdings kann man sagen, dass wir uns ordentlich überfraßen. (Kein Wunder nach 1 Teller Pommes, 1 Topf Seespinat, einer Platte voller Bratreis mit Meeresfrüchten und einem ganzen Huhn mit Zitronengras – was wir nicht wirklich schafften). Ich ging dann noch kurz schwimmen bevor wir zurück zu unserem Auto gingen.

Nächstes Ziel war dann Marble Mountain. Wir hatten keine Ahnung was das sein sollte, gingen aber davon aus, dass es wohl ein Berg sei mit Ausblick. Entsprechend überrascht waren wir, als wir am Fuß eines großen Felsens in Danang ausstiegen auf dem mehrere Tempel errichtet waren. Es war bereits nach 17Uhr und so langsam wurde es dunkel. Also beeilten wir uns noch etwas von der Anlage zu sehen.​

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Höhepunkt war im wahrsten Sinne des Wortes der Aussichtspunkt „Himmelspforte/Heavens Gate“ auf dem höchsten Punkt der Anlage. Wir hätte noch gut 30 Minuten Tageslicht gebrauchen können, aber die Bilder entschuldigen für die kürze des Aufgenthalts:​


Halong Bay und Abendessen bei Freunden

Kurz vor 6Uhr stand ich auf um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Jedoch stand in östlicher Richtung ein großer Felsen, so dass davon nichts zu sehen war. Es wurde einfach hell.

Um 7Uhr gab es dann Frühstück mit Eiern, Toast und Pancakes. Anschließend fuhr das Boot zu einer Insel, welche als Aussichtspunkt genutzt wurde. Zum Gipfel des dortigen Felsens hatte man eine Treppe hoch gebaut und oben einen Pavillion errichtet von dem man aus Fotos machen konnte. Wir hatten nur 1h auf dieser Insel Zeit und gingen deshalb im zügigen Tempo die 500 Treppenstufen hoch. Oben angekommen tropfte der Schweiß aus allen Poren. Ich machte ein paar Fotos und begab mich wieder auf den Abstieg.​

Unten angekommen ging ich zielgerichtet zum kleinen Sandstrand. Dort badedeten schon zwei schwedische Backpacker die so wie ich heute noch nach Hanoi zurück fahren würden. Das Wasser war warm wie in der Badewanne. Bestimmt 30°C oder mehr. 

Danach ging es zum Boot zurück und wir fuhren nach Cat Ba Island wo die restliche Gruppe, bis auf die zwei Schweden, ausstieg und wir auf die Vortagesgruppe warteten die mit uns nach Hanoi zurück fuhr.

Bevor wir im Hafen von Halong erneut ankamen gab es noch einen Pseudokochkurs an Bord (Wie bereitet man Frühlingsrollen zu? Alles klein schneiden, in Reispapiereinwickeln, fertig) und Mittagessen. Dann warteten wir am Hafen noch ca. 1h bis der Bus aus Hanoi mit der neuen Gruppe ankam.

Auf der Rückfahrt telefonierte ich mit Nga und verabredete mich gegen kurz nach 17Uhr beim Schneider. Da ich einer der letzten war der vom Bus abgesetzt wurde, war ich spät dran und entschied mich ein Motorradtaxi zum Schneider zu nehmen. Die Anproben verliefen wie gewünscht und ich konnte noch ein paar Änderungswünsche anbringen.

Danach fuhren wir mit einem Taxi/Uber zu Freunden Ngas. Ihre Mutter hatte vor ein paar Tagen einen Verkehrsunfall gehabt und wir wollten den Eltern keinen Streß mit meinem Besuch machen. Ngas Freunde waren selbst früher einmal in Deutschland. Er hatte in Chemnitz seinen Doktor in Maschinenbau gemacht und war mittlerweile Abteilungsleiter in der Hanoier Universität, Sie hatte ein erfolgreiches Import/Export Business mit Raumausstattungsmaterialien wie Teppichen und Tapeten am laufen.

Die beiden leben in einem modernen Wohngebiet mit hohen Appartmenthäusern (>30 Stockwerke) und Annehmlichkeiten wie Tennisplatz, Swimmingpool, Fitnesscenter etc. In der nähe wurden noch weitere Wohntürme gebaut was im dunklen recht beeindruckend aussah:​

Nach der Begrüßer überreichte ich als Gastgeschenk Schokolade die ursprüngliche für Ngas Eltern gedacht war. Allerdings waren die Kinder der Familie darüber auch sehr erfreut. Man erwähnte, dass die Ferrero Marken in Vietnam zwar ebenfalls vorhanden wären, jedoch anders schmecken würden als in Deutschland.

Danach gab es Abendessen was wir Erwachsenen zusammen mit Ngas kleiner Tochter einnahmen. Es gab frittierten grünen/jungen Reis, Frühlingsrollen, Salad aus Bananenblüten und eine Pho (Suppe) mit Fleischbällchen mit Morcheln. Alles schmeckte sehr gut und war so reichlich, dass man es nicht schaffen konnte.

Nach dem essen setzten wir uns in Wohnzimmer un dunterhielten uns noch eine Weile. Dazu gab es eine große Obstplatte mit Ananas, Drachenfrucht (die in Asien sogar einen leichten Geschmack hat) sowie eine harte Frucht die in Stifte geschnitten wird und mit Chili und Zucker gegessen wird. Unter dem Glastisch lag noch eine Frucht die mir namentlich als Custard Apple (Zimtapfel) bekannt war, ich aber noch nie gegessen hatte. Man bot mir diese an und ich probierte gern. Die Frucht sieht aus wie eine Kreuzung aus Apfel und Drache. Von der reifen Frucht kann man mit etwas Druck die Schuppen ablösen und kommt so ans breiige sehr süße und aromatische Innere. Leider hat die Frucht große Kerne was sie etwas schwieriger zu essen macht, geschmacklich ist sie allerdings in meinen Top 5 der tropischen Früchte aufgestiegen.

 Gegen 22Uhr wollten wir aufbrechen und mit dem Taxi zurück fahren. Unsere Gastgeber boten spontan an, dass sie uns fahren würden. Da Ngas Wohnung auf dem Weg liegen würde, kamen wir mit einem Auto aus. Der Abend war sehr schön und ich habe mich über die Einladung sehr gefreut.

Ankunft auf Santorini

Der Trip nach Santorini war zwischenzeitlich stressiger als ich gedacht hatte. Beim CheckIn klebte die Dame von der Airline einen kleinen Aufkleber auf mein Gepäck den ich ignorierte. Mein Flug ging von Rhodos nach Athen und von dort weiter nach Santorini. Bei Ankunft in Athen stellte ich fest, dass mein Anschlussflug schon längst geboarded hatte und aktuell der „Final Call“ lief. Dummerweise war ich am anderen Ende des Flughafens und es war auch niemand da der einen hätte zum richtigen Gate schleusen können. Als gab es erstmal Stress und rum gerenne. Zu allem Überfluss müssen die Transfer-Passagiere in Athen nochmal durch die Security Schleuse. Ich ging also mit meinem Ticket direkt zu einem Security und sagte, dass mein Flug auf mich wartet. Ich wurde dann in die „VIP/Piloten“ Abfertigung gelassen und war recht schnell beim Flieger. Nach all dem Stress hatte ich meine Zweifel, dass mein Gepäck es in den Flieger schafft. In Santorini angekommen musste ich feststellen, dass mein Gepäck sehr wohl da war. Und ich laß dann auch was auf dem Aufkleber stand: „Quick Transfer“.

Ich nahm dann den Bus nach Fira und fragte den Fahrer, ob er mich in Karterados raus lassen konnte – was kein Problem war. Ich folgte der Wegbeschreibung des Hostels und fand die Unterkunft. Danach wollte ich mit dem Bus nach Fira fahren, musste aber feststellen, dass ich kein Geld mehr dabei hatte und erstmal einen Geldautomaten finden musste. Als ich dort war stellte ich fest, dass Fira nur 600m weiter begann, also lief ich dort hin. Der Anblick der Caldera, der Innenseite der Kraterwand ist beeindruckend.

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Santorini war vor ca. 3500 Jahren noch kreisrund. Nach einem verheerenden Vulkanausbruch versank das Zentrum der Insel im Meer, wo nun nur noch der Krater aus dem Wasser ragt.

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Ich lief die Gassen am Rand der Caldera in Fira ab und nutzte die wenigen freien Ausblicke zum Fotografieren. Die meisten Spots sind mit Hotels zugebaut. Ich fand, relativ zufällig, die Kapelle mit der blauen Kuppel, welche man auf den Postkarten sieht und wollte dann zurück laufen.

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In diesem Moment kamen zwei Guides von „Santorini Free Tours“ vorbei und ich fragt, ob ich mich anschließen kann. Sie liefen zur Kapelle und dann immer weiter der Kraterwand entlang. Wir kamen so durch Firostefani, einem neuen Ort der zwischen Fira und Imerovigli entstanden ist, weil immer mehr Hotels gebaut wurden. Faktisch besteht der Ort ausschließlich aus Hotels. Weiter ging es nach Imerovigli und dort zur Kapelle wo man uns das Wunder von Santorini zeigen wollte. An der Kapelle gibt es eine niedrige Mauer hinter der es hunderte Meter nach unten geht. Dort war im März 1998 ein Albaner hinunter gestürzt – und überlebte.

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Von der Kapelle aus, sieht man gut einen vorgelagerten Felsen auf dem wohl einst eine Festung stand. Ein Weg führte von der Caldera hinunter und auf den Felsen hinauf. Als die Führung zu Ende war ging ich mit den zwei anderen Gästen der Tour auf die Suche nach dem Eingang zu diesem Pfad und schlussendlich hinüber auf den Felsen. Auf dem Felsen habe ich mich verewigt. Falls jemand nachprüfen will, ob ich wirklich da war, kann er hier nachschauen.

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Danach lief ich den ganzen Weg zurück zum Hostel – was ca. 60Min dauerte. Am Abend hatte ich mich im Hostel für ein BBQ eingetragen. Ich kam ca. 30 Min zu spät an, jedoch war das kein Problem. Ich fand einen Platz am Tisch und lernte so viele der restlichen Gäste kennen. Nach dem Essen war noch Wein da und wir zogen uns mit dem Wein zum Pool zurück wo wir noch schwimmen gingen. Gegen zwei ging es dann ins Bett.