Von der Insel ins Gebirge – Naxos -> Piraeus/Athen->Kalambaka

Ich war früh wach und packte meine Sachen für den heutigen Trip. Ich genoß ein letztes Mal ein ausgedehntes Frühstück auf der Terrasse, bezahlte dann (4 Nächte inkl. Frühstück haben mich knapp 100EUR gekostet) und machte mich auf zur Fähre. Auf dem Weg kaufte ich noch ein paar Kekse und Wasser. Als ich zum Hafen kam stand da schon die große Fähre (die Blue Star Ferry Schiffe sind vergleichbar zu kleinen Kreuzfahrtschiffen) und ich hatte Panik, dass ich die Zeiten verwechselt hätte und zu spät bin. Ich lief im leichten Joggingtempo zum Ticketschalter um mein Ticket zu bekommen (ausdrucken des Tickets was ich online schon bezahlt hatte: 1EUR) und erfuhr, dass die Fähre in 15 Minuten abfährt. Genug Zeit um rüber zu laufen und einzusteigen.

Die Fahrt verbrachte ich auf Deck hauptsächlich mit Lesen. Von dort konnte ich am Hafen von Paros ein komplett misslungenes, 30Minütiges Anlegemaneuver begutachten… Hatte ich schon erwähnt, dass es vermutlich eng wird meinen Zug zu erreichen? Ca. 1h vor der geplanten Ankunft ging ich zur Rezeption und fragte wie wir in der Zeit lagen. Ich war überrascht als es hieß, dass wir pünktlich ankommen würden. Im Endeffekt waren wir 5-10Min zu spät, aber das war ok. Witziges Detail am Schiff: Beim herablassen der Rampe ertöhnt ein sehr lautes Warnsignal aus einer Sirene. In diesem Schiff hatte jemand das Warnsignal so verändert, dass es, immer noch laut, eine Melodie spielte.
Ich lief guten Mutes vom Schiff und Richtung Metro Station. Beim verlassen des Hafens begrüßte mich freudestrahlend ein Taxifahrer und sagte „You need a Taxi!“, ich entgegnete, dass ich die Metro nehmen würde. Er sagte darauf, dass die gerade Streiken. WTF!? Ich konnte es nicht glauben und lief erstmal rüber. Tatsächlich war die Station dicht und der Wachmann sagte, dass die Züge erst um 16Uhr wieder fahren. Um 16:15Uhr fährt mein Zug ab Larisis Station, also keine Chance. Ich ging zurück zu den Taxifahrer und fragte ob sie mit Taximeter fahren würden. „Natürlich“ war die Antwort. Ich fuhr mit einem etwas in die Jahre gekommenen Toyota los. Der Fahrer hatte es nicht eilig – jedenfalls hatte es den Anschein. Er konnte auch nicht viel schneller fahren, denn erstmal war am Hafen Stau. Ich machte ihm klar, dass ich einen Zug bekommen musste und das meine Hotelreservierung daran hinge. Als wir dann an eine Gabelung zwischen Landstraße und Autobahn kamen hatten und er mich fragte „direct or fast“ war die Antwort „fast/schnell“ die einzig richtige. Wir schafften es in einer beachtlich kurzen Zeit zum Bahnhof, ich rundete im Taxi auf und kaufte mein Ticket. Danach hatte ich noch 15 Minuten um im nahegelegenen Carefour etwas zu essen zu kaufen.

Als der Zug einrollte war ich nicht sonderlich begeistert. Er war von Vorn bis Hinten mit Graffiti voll gemalt und sah nicht besonders neu aus. Im Inneren war er in guten Zustand und sauber. Leider ohne WLAN.

Herauszufinden wo ich umsteigen musste war theoretisch einfach, praktisch jedoch etwas kompliziert. Die Durchsagen in der Bahn waren unverständlich und auf griechisch – kein Englisch weit und breit. Jedoch konnte ich einen älteren Herren fragen und der gab mir zu verstehen wann ich raus musste.

In Kalambaka angekommen lief ich, zusammen mit einem brasilianischen Pärchen zu meinem Hotel (Hotel King). Das Hotel hat 2 Sterne, versucht aber nach mehr auszusehen. Allerdings ist alles etwas kleiner als man es von einem 3 Sterne Hotel erwarten würde. Der Besitzer/Rezeptionist/Betreiber hat scheinbar Jahrelang Erfahrung mit Eintagestouristen, denn er wusste genau was man wissen wollte und erklärte einem alles ohne das man fragen musste.
Er sprach die Rückfahrt nach Athen an und das der Zug 17:20Uhr fährt und ich damit nicht den letzten Bus von den Klöstern nehmen könnte. Hmmm… Also noch weniger Zeit… Ich fragte ganz unschuldig, wenn denn der erste Zug am Morgen fährt. 5:40Uhr, war die Antwort. Das klingt zwar alles andere als angenehm, passt aber genau zu meinem Flug am Freitag 13:50Uhr. Also werde ich morgen noch eine Nacht verlängern und dann am Freitag von Kalambaka aus meine Heimreise antreten…

Dann ging ich essen und konnte das Finale Liverpool vs. Sevillia anschauen – leider ohne happy End. Aber die Preise sind in Ordnung (mein Abendessen kostete inkl. Trinkgeld 10EUR), und es gab Eis als „Rechnungsversüßung“!
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