21. Motorradtour zur Playa Rincon

Heute mussten wir zuerst einmal in eine neue Unterkunft. Unsere wurde von jemand anderem gebucht und wir konnten deshalb nicht mehr verlängern. Dank des Motorrads ging der eigentliche Umzug schnell, da ich nur paar mal hin und her fahren musste. Das war auch deshalb wichtig, da wir ein Talent dafür haben, Unterkünfte hier zu finden die auf steilen Bergen liegen… 😦 .

Nachdem das Thema geklärt war, setzten wir uns auf den Scooter und fuhren 1h lang in den Nordwesten der Halbinsel. Dank Google Maps kamen wir recht einfach zum Strand. Auf den folgenden Bildern sieht man auch wieso man nicht unbedingt nachts fahren sollte… Es gibt manchmal beachtliche Schlaglöcher.

Der Strand war riesig! Und menschenleer. Nur am Eingang saßen ein paar Locals und schauten auf ihr Handy. Wir fuhren zielstrebig an diesen Vorbei und nach links den Strand entlang um ein ungestörtes Stückchen Strand zu finden wo wir parken und unser Lager aufschlagen konnten. Wir fanden eine Palme die uns Schatten spendete und gingen dann dort ins Wasser.

Auch hier gab es Sargassum/“Seegras“ im Wasser. Die Wellen waren ebenfalls recht hoch. Mit der Vollgesichts-Schnorchelmaske konnte man trotzdem schwimmen. Aber Ideal war es nicht. Gefallen hat es uns trotzdem, da man hier einfach alleingelassen wurde und nicht wie in Punta Cana von Verkäufern belagert.

Gegen halb fünf machten wir uns auf den Weg zurück. Wir waren nicht ganz so schnell mit dem Scooter unterwegs wie das Google Maps vorhersagte. Deshalb viel der geplante „Dorf-Restaurant-Stop“ weg. Wir kamen kurz nach 18Uhr in Samana an. Brachten den Scooter zurück und bekamen die Kaution (50€) zurück. In Summe war das heute ein guter Tag.

Den restlichen Abend versuchten wir dann noch eine Tour in den Nationalpark Haitisis zu bekommen bzw. mit Anbietern Kontakt aufzunehmen, die Kajak-Touren anbieten. Als wir zu Bett gingen hatten wir leider noch keine Antwort.

16. Auf den Berg und nach Acapulco

Heute ist Sonntag und der morgendliche Blick Richtung Berg versprach Gutes: Keine Wolke auf dem Gipfel. Also nichts wie hin!

Wir verließen die Wohnung und wollten gerade Richtung Gondelbahn laufen, als wir an einem Motorradtaxi vorbei kamen. Ich sagte zu Tania: Wir sollten uns beeilen, nicht dass das Wetter schlechter wird. Nehmen wir das Motorrad? Zu meiner Überraschung sagte sie „Ja“. Wir fragten nach dem Preis und er wollte nur 150DOP (3€) für die Fahrt.
Wir stiegen dann beide(!) auf das Motorrad. Da ich der schwerste war, saß ich direkt hinter dem Fahrer. Tania saß ganz hinten auf dem Bock. Zum Glück hatten wir einen etwas älteren Fahren mit einem ordentlichen Motorrad. Letzteres, damit es die Last wegbrachte und ersteres damit er nicht Angeben musste, sondern vernünftig fuhr. Wir kamen so zügig und relativ günstig zur Seilbahn.

Die kostete uns dann 550DOP pro Person. Im Warteraum wurde man mit einer dominikanischen Band zwangsbeglückt. Uns beeindruckte mehr der Deckenventilator mit 3m Durchmesser.

Oben angekommen, wussten wir die angenehmeren Temperaturen (~24°C) und die Fotogenen Ausblicke zu schätzen. Auf dem Gipfel gibt es diverse Wege mit denen man eine Runde laufen kann und an verschiedenen kleinen Sehenswürdigkeiten vorbei kommt. z.B. einer kleinen Höhle (nicht der Rede wert, außer für die vielen dort wartenden Mücken) diversen Aussichtspunkten und einem kleinen Teich. Auf den riesigen Antennenmasten saßen eine Unmenge Greifvögel, die sich aber leider nicht gut fotografieren liesen.

Es gab diverse Blumen zu bestaunen. Neben recht großen Hibiskus und einer Kolonie von rotem Ingwer auch riesige gelbe Blume die sich als mexikanische Sonnenblume herausstellte.

Der eigentliche Grund um auf einen Berg zu steigen ist aber runter zu schauen. Deshalb hier ein paar Bilder davon:

Nachdem wir wieder unten waren namen wir ein Taxi ins Zentrum, welches wir auf 300DOP herunterhandeln konnten. Das war immer noch nicht so günstig wie ein Motorrad, aber sicherer und klimatisiert. Als wir am zentralen Platz angekommen waren sind wir dann erstmal – um den überall lauernden „Taxi! Taxi!“-Fahrern zu entkommen in eines der historischen Gebäude gelaufen. Der Innenhof sah interessant aus, und so merkten wir nicht, dass da scheinbar eine oder mehrere Schulklassen saß und Gruppenarbeit machte. Wir gingen dann leise wieder raus, aber blieben nicht unbemerkt. Soweit ich das verstanden hatte, fand dort ein Exkursion im Zuge des Kunstunterrichts der 5ten oder 6ten Klasse statt.

Wir liefen dann um den Platz in der Hoffnung etwas zu Essen zu finden hatten aber keinen Erfolg. Schlussendlich aßen wir am einzigen Essenstand den wir fanden jeweils einen HotDog und tranken Cola. Ich muss sagen, dass dies der vermutlich schlechteste HotDog war den wir jeweils hatten. Aber zumindest etwas im Bauch.

Danach liefen wir an den Strand und diesmal in die andere Richtung (nicht zum Fort). Etwa 15-20Min entfernt gab es einen weiteren Strand den wir anschauen wollten um ggf dort zu schwimmen. Dieser trägt den wohlklingenden Namen „Acapulco Beach“. Wir fanden diesen auch, aber selbiger war mehr ein kleiner Strand für die Wohnquartiere in der nähe. Es waren dort zu viele Leute als das man sich irgendwo ungesehen umziehen konnte. Es blieb beim rumschlendern und ich kaufte mir ein Softeis, was für seine 50DOP (1Eur) stattlich groß war – und in der Hitze schnell schmolz.

Wir brauchten jetzt etwas vernünftiges zu essen. Auf dem Rückweg fanden wir einen Großmarkt (La Sirena), diesmal wirklich die Größenordnung eines Kaufland oder Metro. Dort kauften wir ordentlich ein und setzten uns dann erstmal draußen auf den Parkplatz und aßen etwas. Es gab wirklich nirgendwo eine Bank wo man sich in den Schatten setzen konnte, deshalb saßen wir am Rand vom Parkplatz im Schatten. Wir orderten dann ein Uber was diesmal auch kam und uns problemlos nach Hause brachte. Der Fahrer freundlich. Trotz zusätzliches Trinkgeld kostete uns die Fahrt nur 2€.

09. Schnorcheln in Los Melones

Heute mussten wir relativ früh raus aus den Federn da wir 10Uhr auschecken mussten. Unser Ziel war nach längerer Überlegung nach Los Melones umzuziehen um von dort aus weiter zu reisen.

Nachdem wir gepackt hatten ging ich zum Minimarkt und kaufte dort eine neue SIM Karte. Das war gar nicht so einfach, da die erste mir angebotene SIM tot war und man dann noch in den Nachbarladen gehen musste um dort Internet auf die SIM zu laden. Hatte ich erwähnt, dass diese SIM Politik von Claro ziemlich dämlich ist? Wieso wird eine SIM sofort stillgelegt sobald ihr vertrag ausläuft?

Mit Internet wollten wir dann via Uber ein Auto nach Los Melones nehmen. Die erste Anfrage verlief im Sande… die Fahrer nahmen sie einfach nicht an (die waren alle im Nachbardorf und zu bequem für 2USD rüber zu fahren. Die zweite Anfrage wurde dann angenommen. Der Fahrer schrieb, er würde uns rüberfahren – aber nur für 10USD. Ich bot ihm 4USD, er cancelte die Fahrt.

Wir gingen zur Straße und es kam ein kleiner Bus („Guagua„) vorbei. Wir fragten ob der nach Los Melones fährt er verneinte und fuhr weiter. Wir standen an der Kreuzung und überlegte wie es weiter geht. Wir waren kurz davor einfach die 40Min zu laufen (am Strand entlang, warum nicht…. Ok… 20kg Gepäck auf dem Rücken, hat was von Bundeswehr.) als ein anderer Bus aus der Gegenrichtung kam und der Fahrer uns zu rief „Los Melones!?“. Wir fragten „Wie viel?“ und er bot 5USD an. „Ok. Deal.“

Der Bus fuhr direkt an unserer neuen Unterkunft vorbei und wir konnten aussteigen und dort rein spazieren. Wir haben hier quasi ein Hotelzimmer in einer kleinen Anlage mit großem Pool. Wir sind im Erdgeschoß hinter Palmen. Alles ist sauber und deutlich höherwertiger. Allerdings kostet uns die Nacht hier auch fast das Doppelte (80USD). Was hier aber besonders gut war: Der Host (Gastgeber). Sie sprach Englisch und half uns dabei weiter, wie wir noch Santo Domingo kommen.

Nachdem wir eingecheckt hatten (wir durften früher rein, noch ein Bonus) gingen wir direkt zu dem gestern gefundenen Schnorchelspot – einem kleinen Strand neben dem Dorf.

Dort waren wir zwar nicht allein, aber es gab genau 0 Strandverkäufer und alle Locals machten einfach ihr Ding (Grillen am Strand, Laute Musik hören, Baden, einige waren mit einer kleinen Harpune fischen) und so waren wir ungestört.

Nachdem wir dort die Korallen besichtigt hatten liefen wir zurück ins Hotel. Mit dem Sonnenschirm in der Hand um keinen Sonnenbrand zu bekommen. Als Leser denkt man bestimmt „die sind ja schräg drauf mit einem Strand-Sonnenschirm rumzulaufen“. Allerdings denken wir das Gleiche von einigen Locals die langärmlich und mit Skimaske(!) in der Sonne arbeiten!!

Im Hotel gingen wir dann direkt in den Pool, wenn wir schonmal einen haben. Anschließend brauchten wir etwas zu Essen. TripAdvisor hatte hier im Ort nichts zu melden. Also suchten wir auf Google Maps und fanden einen kleinen Imbiss der scheinbar auch von den Locals geschätzt wurde. Die Haushälterin unserer gestrigen Unterkunft kam da ebenfalls vorbei um etwas mitzunehmen. Es gab da für 175DOP (3USD) frittiertes Hühnchen mit Beilage (Entweder Pommes Frittes oder Frittierte Plantane/Kochbanane). Die Cola dazu kostete 20DOP, also 40Cent. Wow… Das erste Mal echte „Einheimischenpreise“ und keine Touristenabzocke. Mir kamen fast die Tränen… Nach dem Essen war ich gleich viel besser drauf.

Wir gingen noch schnell ein paar Snacks kaufen, danach ging es ins Hotel lesen bzw Blog schreiben. Gegen 8Uhr gingen wir nochmal spazieren. An der Marina tobte wie eigentlich jeden Abend hier das Leben. Aus den Lokalen dröhnt immer laut die Salsa Musik bzw Latino Pop und Hiphop und es waren recht viele Leute unterwegs.

Die Musik macht man hier nicht nur für die Touris. Auch in kleinen Läden (oder am Strand ein Parkendes Auto) hat immer die Musik auf maximum laufen und erfreut damit die Umgebung. Hier scheint das niemanden zu stören. Wir wurden dennoch beim Spaziergang von einem Tourverkäufer angesprochen. Wir lehnten ab, aber nutzen die Möglichkeit mit ihm auf Englisch zu sprechen, um uns Erklären zu lassen wie die Busse nach La Romana funktionieren und wie man vom einen Terminal zum anderen kommt. Er meinte: „Keine Sorge. Sagt dem Fahrer wo ihr hinwollt und er zeigt euch beim Aussteigen den Weg zum kostenlosen Shuttlebus“.

Wieder zurück im Hotel füllten wir die verbleibende Bierflasche in 2 leere 0,5er Wasserflaschen um und setzten uns nochmal in den beleuchteten Pool. Wir verhielten uns leise und so gab es auch keine Beschwerden. Normalerweise ist der Pool in den Anlagen immer nach 8Uhr „geschlossen“.

Unser Checkout morgen ist erst um 13Uhr. D.h. wir können noch einmal schnorcheln gehen.

07. Höhlenwanderung und wilder Strand

Wir hatten die Karte studiert und dort gesehen, dass es einen Fußweg in den Nationalpark geben müsste. Dort gab es dann auch eine Höle zu erkunden die auf Google Maps ganz vielversprechend aussah.

Nach dem Frühstück (selbstgemachtes Standardfrühstück besteht aus Haferflocken mit Jogurt und frischer Papaya oder Annanas, sowie Weisbrot mit Marmelade oder Wurst und Käse. Letzteres ist als Grundnahrungsmittel meist recht günstig zu bekommen.) liefen wir los. Eigentlich wollten wir ein Uber nehmen, aber der Fahrer wollte wohl nicht von Los Melones in den Nachbarort fahren. Also laufen. Wir hatten unseren kleinen Strandschirm (in der Ukraine gekauft) mit um nicht ganz so in der prallen Hitze zu laufen. Somit vielen wir auch definitiv nicht als Touristen auf 😉

Nach ca. 15Min Fußweg (von ~40) sahen wir ein verrückt herumfahrendes Auto und wir witzelten, dass das vielleicht der Uberfahrer ist der doch noch gekommen ist. Aus spaß checkte ich die App und siehe da, es war tatsächlich ein Uber Driver direkt in der Nähe. Wir versuchten also nochmal die Route einzubuchen und diesmal nahm der Fahrer direkt an. (Es war ein anderes Auto; nicht das verrückte). Der Fahrer war aber hinreichend Orientierungslos und fuhr erst in die falsche Richtung. Ich manövrierte ihn dann soweit es ging zum Ziel. Die letzten 300m musste man laufen, da die Straße zum Rangeroffice blockiert war.

Dort angekommen suchten wir jemanden um Eintritt zu bezahlen. Es kam dann auch ein Mann mittleren alters der eine Nationalpark-Dachmütze aufhatte. Der nahm uns dann 10USD ab (ohne Quittung oder sonstwas) und wies uns den Weg zur Höhle. (Das war im Nachhinein einfach: Immer dem einzigen Weg entlang).

Tatsächlich zeigte sich, dass die Position der Höhle in Google Maps akkurat eingezeichnet war. Was wir allerdings nicht eingeplant hatten waren 2 Dinge:

  1. Das Wetter – es fing auf halber Strecke an richtig zu Regnen – Tropischer Regenschauer.
  2. Tauchschuhe sind besser als Barfußlaufen. Aber 40min über Korallen laufen ist mit denen trotzdem Kacke!

Letzteres war ein echter Knackpunkt. Man kann sich das aus der Ferne schlecht ausmalen. Aber der Weg bestand zu 80% aus Korallensteinen. Und die sind Spitz. Man läuft quasi wie auf Legosteinen – 40Min lang. Ohne erbarmen. Der anhaltende Regen machte das dann zu einer echten Tortur. Der recht große Schirm war hier nur halb hilfreich. Er war zu klein um uns beide Trocke zu halten und zu groß um vernünftig durch den Wald zu kommen. Die 40Min waren die Vorhersage von Google Maps, wir brauchten bestimmt länger. Eher 1h. Auf dem Weg trafen wir Touris die zurück liefen und die uns von Fledermäusen berichteten und dass wir eine Taschenlampe brauchen werden. (Wir hatten natürlich keine).

Auf dem Weg sahen wir noch diese Prachtexemplare, die verdeutlichten, dass wir hier nicht umsonst in einem Nationalpark waren:

Raupe der Isognathus Sphinx Motte

Angekommen an der Höhle ließen wir unsere sperrigen Sachen am Eingang zurück und gingen hinein. Die Höhle startet schon recht groß (ca. 8m weit und 3m hoch). Ausgestattet mit 2 Handys als Taschenlampen ging es ins Dunkel. Die Augen gewöhnten sich nach wenigen Minuten an die Dunkelheit. Der Boden war sehr weich, nur ab und an ragten kleine Stalagmiten auf, und kleine „Becken“ mit nur wenigen cm hohen Wänden. Wir kamen dann in eine größere Kammer, ca 20m breit und 4-5m hoch.. Dort hörte ich dann zum ersten mal ganz klar Fledermäuse. Im fahlen Licht der Handys konnte man auch die ein oder andere Fledermaus ihre Position an der Decke wechseln sehen. Tania riss sich richtig zusammen nicht direkt schreiend wegzulaufen. Nach ein paar Sekunden Bedenkzeit ging es langsam unter den Fledermäusen durch.

Danach kamen wir zum ersten Highlight. Durch zwei kleine Löcher fiel Licht in die Höhle. Einige Bäume hatten lange Wurzeln durch diese Löcher in die Höhle wachsen lassen die wie Seile oder Stangen im Licht Standen. Auf den Fotos ist der Eindruck der Dunkelheit nicht so klar da ich mit längerer Belichtungszeit aufgenommen habe. In Wahrheit war es alles wirklich sehr dunkel. Dadurch waren diese Lichtquellen eben so „magisch“.

Weiter hinten in der Höhle sahen wir das nächste Licht scheinen

Es zeigte sich, dass das hier, der eigentliche Höhepunkt der Höhle war: Ein großer Deckeneinsturz ließ Licht in einen ca. 20m breiten „Innenhof“ fallen. Inkl. kleiner Bäume die dort wuchsen. Absolut eindrucksvoll. Insbesondere, da wir die einzigen Menschen in der Höhle waren und auch sonst niemand rings herum zu sehen war.

Hinter diesem Innenhof ging die Höhle nur noch 5-10m weiter. Also kehrten wir nach einigen Bildern um und liefen wieder zum Eingang zurück. In der „Fledermaushalle“ waren diesmal viel mehr Fledermäuse unterwegs. 3-4 zeitgleich waren unterwegs, aber diesmal waren wir gefasst. Nebenbei: Auf einigen Schautafeln waren „Prä-Kolumbische Felsenmalereien“ zu sehen. Die konnten wir nicht sehen. Vermutlich waren die aus anderen Höhlen und nur zu Illustrationszwecken abgebildet.

Am Eingang angekommen machten wir erstmal eine kleine „Mittagspause“ und aßen die mitgebrachten Sandwiches. Anschließend gingen wir die 60Min über die Korallen zurück. Mir tun die Füße heute noch davon weh (ich schreibe das 5 Tage später…). Der Weg war eine absolute Tortur.

Wir gingen auf direktem Wege zum Strand und liefen diesem weiter in den Nationalpark entlang (auf dem Sand hinter den Korallen). Wir suchten eine Stelle zwischen den Korallen wo man ins Wasser gehen konnte. Nach ca. 1km fanden wir einen solchen „Ministrand“. Dort schlugen wir unser Lager auf und ich machte mich wieder ans Schnorcheln. Tania suchte und fand so einige Muscheln und Korallen am Strand. Darunter auch recht große Exemplare die beim Letzten Sturm abgerissen sein mussten.

Als wir dann nach mehreren Stunden wieder zur Ranger Station zurück liefen taten wir dass mit mehreren Säcken voller Plastikmüll die wir (in der Hauptsache Tania) am Strand eingesammelt hatten. Die Ranger bedankten sich freundlich und nahmen uns die Säcke ab. Danach setzten sie sich wieder auf ihren Platz und gingen ihrer Arbeit am Handy nach.

Wir versuchten dann wieder ein Uber zu bekommen. Das klappte natürlich nicht. Aber komischerweise fuhr direkt als wir aus dem Nationalpark kamen ein Auto langsam auf uns zu und blieb stehen (die Straße war eine Sackgasse wo man nur zu Fuß weiter kam). Ich klopfte an die Scheibe und fragte ob er unser Uber sei. Der Fahrer war Amerikaner und Pensionär und sagte nein. Er schaue sich nur die Gegend an. Er fragte wo wir hin wollten und da es nicht weit war (und er eh in die Richtung musste) nahm er uns mit. Er erzählte, dass er für die Weltbank gearbeitet hatte und nun die Karibik erkundet. Ganz gemächlich und einfach so. Er freute sich auch mal „Uber“ gespielt zu haben, wollte von uns kein Geld haben und fuhr dann von dannen – und wir waren zurück.

Abends machten wir dann nochmal einen Spaziergang an der Straße hinter dem Wyndham Hotel entlang. Dort hatten die meisten Tourbüros ihren Sitz und einige Restaurants. Ein Laden blieb in besonderer Erinnerung: Der Verkaufte Hemden für 100USD und Badeanzüge für 50USD. In einem Land mit 400USD durchschnittlichen Monatslohn war klar wer hier die Kundschaft ist: Resort-Gäste denen jeglicher Bezug zum Land fehlt. Solch Preise erklären dann auch, wieso wir mehrere Porsche und Lexus SUVs dort rumfahren sehen.

06. Umzug nach Bayahibe / Dominicus

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen. Scheinbar wachsen die Sachen sobald man sie aus dem Rucksack nimmt… Die wieder rein zu bekommen ist auf alle Fälle nicht einfach.

Wir orderten dann via Uber einfach ein Auto nach Bayahibe. Da wir via AirBnB ein schön anmutendes Studio mit schönem Garten gemietet hatten, konnten wir uns direkt vor Ort absetzen lassen. Der Fahrer informierte uns, dass der Preis bei Uber für die Fahrt reicht, aber nicht für die Maut-Kosten, die wir noch oben drauf zahlen müssen. Die Autobahnen sind nämlich alle in Privatbesitz in der Domrep.

Die Fahrt war bequem und dank Klimaanlage sehr angenehm. Wir waren etwas vor der eigentlichen Checkin Zeit da und konnten auch schon früher einchecken. Aber wo war nochmal das Haus? Kurzer check in AirBnB und ja, ein Blaues Haus muss es sein. Ah, direkt dort wo wir abgesetzt wurden ist ein blaues Haus. Also mal reinspaziert in den Garten. Ein älterer Italiener schaute uns entgeistert an und wir versuchten im klar zu machen, dass wir einchecken wollten. Er verwies uns an den Minimarkt gegenüber. Da sollten wir fragen. Wir brauchten ein paar Minuten um zu verstehen, dass wir falsch waren und der Italiener einfach nur wollte, dass wir aus seinem Garten verschwinden. Wir stellten das Gepäck im Schatten ab und ich ging kurz die Straße ab um unsere Unterkunft zu finden. Tatsächlich war sie nur 4 Häuser weiter.

Die Frau die uns in Empfang nahm (die Wohnung, wie sich herausstellte, wurde aus Italien heraus gemanagt) sprach leider kein Englisch sondern nur Spanisch. Aber mit Google Translator und „Handzeichen“ kamen wir klar. Es stellte sich heraus, dass die Eigentümerin einen sehr guten Fotografen hatte. Alles sah korrekt aus, aber irgendwie war alles etwas weniger toll als auf den Bildern. Das Zimmer war klein, die Schiebetür war gleichzeitig das einzige Fenster etc… Die Küche war so naja… insbesondere der Hinweis, dass die Küche von den Gästen sauber zu hinterlassen ist, wurde von unseren Vorgängern nur oberflächlich eingehalten. Nunja… Da zeigt sich dann, warum das eines der günstigsten Angebote in der Lage war.

Danach gingen wir direkt erst einmal zu dem Mexikaner vor dem wir Ausgestiegen sind. Dort gab es dann Mittag, bevor wir zum Strand aufbrachen. Die Atmosphäre war gut, der Service ebenfalls. Das Essen war etwas fad, sah aber gut aus:

Weiter ging es an den Strand. Der Strand war deutlich ruhiger als in Bavaro (Punta Cana) da die Verkäufer dort ihre Strandhäuschen hatten und ansonsten die Leute in Frieden liessen. Der öffentliche Strand ist nicht sehr lang (nur ca. 200m) und links und rechts eingekesselt mit Privatstrand von den lokalen Resorts.

Wir gingen dann nochmal kurz zur Unterkunft um unsere Badesachen und Schnorchelausrüstung zu holen. Das Wasser war wieder super angenehm und ideal zum Schwimmen. Wir blieben bis zum Sonnenuntergang.

Zum Abendessen wollten wir dann einfach ein paar Sandwiches machen. Dabei merkten wir, dass wir den Inhalt unseres Kühlschranks in Bravaro vergessen hatten (war nicht viel, aber die Marmelade wäre schon nett gewesen…). Also gingen wir nochmal paar Sachen einkaufen.

05. Planung, Blogging, Strand

Das doch sehr touristische (und teure) Bavaro/Punta Cana ging uns dann doch etwas auf die Neren. Wir nutzten den Tag um zu überlegen, wie wir am besten weiter ziehen.

Da wir dazu tendieren uns zu viele Geanken zu machen und alles doppelt und dreifach zu recherchieren, kann das schonmal dauern. Aber, wenn man am Strand liegt ist das gleich nur halb so schlimm. Wir beschlossen an einen der sehr gelobten Strände in den Süden zu ziehen: Nach Dominicus, einem Ortsteil von Bayahibe.

Blogbüro am Strand

Am Abend machten wir nochmal eine Runde am Strand und wollten einen Saft trinken. Allerdings fanden wir nichts ansprechendes. So landeten wir wieder bei Kat’s Corner, dort orderten wir zwei frische Säfte zum Mitnehmen und bekamen Feuer für die Abendliche Zigarre. Dann liefen wir zum Strand zurück und setzten uns dort auf einen Baumstamm.

Mehr gibt es heute nicht zu berichten.

03. Strandwanderung

Wie üblich bei uns, sind wir früh nicht wirklich losgekommen. Wir haben uns beim Frühstück überlegt, dass wir eigentlich morgen schon weiter ziehen müssten (da unsere Buchung ausläuft), wir aber noch nix groß gesehen haben. Deshalb haben wir beim Vermieter für 2 Tage extra angefragt. Das ging auch in Ordnung.

Danach sind wir zum Tourbüro um die Ecke gegangen (sehr gute Reviews auf Google Maps) und haben die „Saona Tour“ fü morgen gebucht. Dann war es auch schon Mittag, und da es heute richtig(!) sonnig ist, kann man um die Uhrzeit schlecht am Strand loslaufen. (Nachts und am frühen Morgen regnet es regelmäßig. Aber der „Stausee“ auf der Straße wird täglich kleiner.)
Gegen 14Uhr machen wir uns dann auf den Weg zu einer Lagune im Süden unseres Strands die ca. 80-90Min entfernt ist.

Anfangs läuft man non stop den diversen Strand-Verkäufern über den Weg bis man irgendwann bei den Größeren Strandabschnitten der All-Inklusive Resorts ankommt. Die haben den Verkäufern scheinbar Hausverbot erteilt, jedenfalls war es da ruhiger.

Noch ein Stück weiter und der Strand wurde wilder. Links blaues Wasser, rechts eine Kokos-Plantage mit Palmen.

Wir versuchten dann eine gefundene Kokosnuss zu öffnen, aber nur mit mäßigem Erfolg (nach viel Anstrengung). Entweder die Nüsse waren zu Jung, oder wurden von einem Vogel an gepiekt und deshalb ungenießbar. Den Vogel habe ich sogar gesehen und fotografiert. Auf dem Bild erkennt man es nicht gut, aber es scheint eine Art tropischer Specht zu sein.

Kurz vor der Lagune war dann das Kontrastprogramm angesagt:

Partyboote die direkt davor halt machen und laut Musik dröhnen lassen. Die Ecke wäre sonst echt ein super Geheimtip gewesen. Auf Google Maps kann man erkennen dass dort ein „Piscina Natural“ ist – also ein natürlicher Swimmingpool. So nennt man die Abschnitte des Strands welche relativ flach sind und wo man auch Kilometer vom Strand entfernt noch stehen kann.

Wir liefen weiter Richtung Lagune. Die Lagune enthält rotes Wasser was ich auch in Brasilien schon gesehen hatte. Die Farbe kommt vom vielen Laub was ins Wasser fällt und dort verrottet. Das ist per se nix schlimmes, sieht halt nur seltsam aus. Der Kleine Fluss wo die Lagune ins Meer fliest, gibt aber ein Super Motiv ab.

Den Fluss konnte man dann mit etwas Vorsicht durchwaten und wir sind dann noch ein Stück weiter gelaufen. Dort begannen dann aber die Corallenriffe direkt am Strand und man konnte dort definitiv nicht baden. Wir liefen dann wieder etwas Richtung „Fluss“ zurück. Dort gab es einen Sandstrand und generell in dieser Ecke kein Seetang. Wir verbrachten dort dann noch ca. 30Min die ich mit dem neuen Schnorchel im badewannenwarmen Wasser verbrachte. Mit Erfolg! Tania hat einen neuen Sonnenhut, den ich beim Schnorcheln halb im Sand vergraben fand. Der war, Plastik sei Dank, unbeschädigt und ein doppelter Gewinn – für uns und die Umwelt.

Dass die Gegend auch sonst eher weniger Touristen sieht, sah man auch an den diversen Vögeln und Wasserschnecken usw. Wäre die Soundkulisse nicht, wäre das schon ein bisschen Paradisgarten.

Es war ca. 17:30 Uhr als wir zurück liefen. Uns ging dann langsam das Wasser aus, wir waren zusehends Müde und echt froh als wir gegen 19Uhr in absoluter Dunkelheit zurück waren. Lange Strecken in Badesachen und Flipflops/Barfuß laufen ist auf alle Fälle nicht optimal.

Wir gingen früh ins Bett, da wir morgen um 7:30 beim Tour Büro sein müssen.

02. Erstmal Relaxen

Da wir 4 Wochen in der DomRep sein werden, lassen wir es heute erstmal ruhig angehen. Wir standen erst gegen 10 auf und entschlossen uns einkaufen zu gehen. Eigentlich war es auch unser Ziel eine SIM zu kaufen um vernünftig mit dem Handy operieren zu können. Wir gingen in einen kleinen Laden aber da waren die Preise nirgends ausgeschildert und so gingen wir dann zu einem etwas belebteren Platz/Kreuzung wo wir einen kleinen aber modernen Supermarkt fanden.

In der Gegend wollten wir auch Geld tauschen. Einer der überall herumlungernden „Locals“ führte uns weg vom groß angeworbenen Exchange zu einem etwas kleineren um die Ecke. Keine Ahnung ob er dort Provision bekam, wir haben aber auf Google Maps eine Menge schlechter Bewertungen von der groß angeworbenen Wechselstube gelesen.

Dann ging es in den Laden. Dort kauften wir dann Toastbrot, Marmelade, Butter, Käse, Wurst, Bier, Haferflocken und Jogurt sowie eine große Papaya, Bananen und Tomaten. Das Ganze kostete fast 50€ aber Frühstück kostet pro Person immer mindesten 15€ in den Restaurants in der Gegend und wenn man schon eine Küche hat….
Nicht cool in dem Laden war, dass auch hier nicht überall Preise an den Waren standen. Aber es gab kleine Displays mit Barcode-Scannern wo man die Preise im System checken konnte. (Auch dann gab es Produkte die nicht im System waren….Naja. Aber interessante Zwischenlösung)

Direkt als wir zurück kamen wurde erstmal der Toaster angeschmissen und „gebruncht“. Leider musste man sich eingestehen, dass der „Cheddar“ keiner war – sondern orangene Pappe…. jedenfalls schmeckte es so. Und die Salami sah auch besser aus als sie schmeckte.

Wir verbrachten den Tag dann am Strand. Es war immer leicht bewölkt und damit nicht so heiß. Eigentlich ideal auch zum Schwimmen. Allerdings ist das Meer hier der Atlantik. Und der bringt, zumindest im Oktober/November Seetang (oder was auch immer das Gestrüpp ist) mit sich. Das sieht am Strand dann nicht sehr schön aus, stört aber beim Schwimmen sogar noch mehr, da man dauernd das Gewühl hat, dass etwas an einem herum streicht. Außerdem war das Wasser recht trüb von Sand. Schnorcheln ist also hier eher nicht so toll. Wir haben dann die Frische Seeluft genossen und gelesen.
Für musikalische Unterhaltung ist bei uns am Strand durch die nachbarliche Bar gesorgt. Dort ist am Wochenende immer Disko mit Freilunftgrill und Europäischen Preisen…. 10USD Cocktails, 20USD Grillgut…. Nix für uns.

Was eher etwas nervt, waren die diversen Strandverkäufer die einen ständig etwas verkaufen wollten. Da muss man erst in den richtigen Grummelmodus finden, dann lassen die einen in Frieden.

Zum Abendessen gingen wir dann nochmal zurück zur oben beschriebenen Kreuzung. Da gibt es diverse Restaurants. Abendessen gab es für uns in „Kats Corner“. Die Preise sind dort leicht günstiger, die Steuern sind enthalten und die frischen gemixten Fruchtsäfte (aktuell ist Annanassaison; 0,5L 3€) sind richtig gut!

Was wir heute immer noch nicht geschafft hatten: Eine SIM Karte zu besorgen. Das wollen wir morgen nachholen und auch mal etwas unternehmen.

01. Ankommen in Punta Cana

Am Samstag ging s früh um 7Uhr Richtung Prag los mit dem Auto. Prag ist unser Flughafen der Wahl da er, als Hauptstadtflughafen, bessere Verbindungen hat als die meisten umliegenden Flughäfen und günstige Airport-Parking Optionen hat. Man bezahlt hier ca. 4€/Tag und hat einen kostenfreien uns sehr zügigen Shuttleservice zum Flughafen.

Für uns ging es dann erst einmal nach Brüssel in Belgien. Dort mussten wir einen Selftransfer abwickeln was allerdinigs recht problemlos verlief. Also Gepäck abholen und dann wieder zum Check In, Passkontrolle etc. Wir waren diesmal gut vorbereitet und hatten Sandwiches dabei. Als Wasser gab es Leitungswasser, die Wasserspender sind scheinbar Corona zum Opfer gefallen…. Oder wurden wegrationalisiert. Jedenfalls gab es in Brüssel keine.

Der Flug in die DomRep dauerte dann 10,5h. Als Unterhaltung gab es eine Domenikanerin die sich von ihrem Sitznachbar ungerecht behandelt fühlte und laut mit sich selbst redete. Sie ließ sich auch vom abschätzigen Verhalten sämtlicher anderer Fluggäste in ihrer Nähe nicht bremsen. Aber zum Glück hielt das nicht zu lange an.
Neben uns im Flieger saß ein interessanter Fluggast…. Komplett unorganisiert und Lernbefreit. Sein Telefon fiel im Zweimal zwischen die Sitze und erst mithilfe der Fluggäste hinter ihm und etwas herumkrabbeln bekam er es wieder. Aber zumindest war er sonst ok.

Wir landeten am Flughafen in Punta Cana am Abend um 19:30Uhr Ortszeit. Wir hatten vorher geschaut was Uber zum Hotel kosten würde (35USD) und unsere „Gastgeberin“ (wir schlafen in einem AirBnB) empfahl uns einen „Privattransfer“ für 50USD. Am Flughafen fragte ich, mehr zum Spaß, die Taxi-Agentur. Und die sagte „35USD“. Da das am einfachsten war, machten wir das und waren so dann kurz nach 20:30Uhr an unserer Unterkunft. Diese liegt im „Apartemento Florisel“, einer umzäunten Wohnanlage mit direktem Strandzugang und eigenem Liegebereich Sonnenstühle inklusive. Allerdings war der Weg dahin quasi überschwemmt. Zum Glück fuhr das Taxi uns bis zum Eingang der etwas höher lag. So kamen wir trockenen Fußes hinein. Ein Sicherheitsmann ließ uns verstehen, dass wir warten sollten während er die Tochter der Gastgeberin holte. Sie kommt aus Tschechien und wies uns in die Wohnung ein. Außerdem zeigte sie uns den Strand (auch wenn es im Dunklen wenig zu sehen gab).

Wir gingen dann noch zu einer der Bars am Strand um etwas zu Essen und lernten, dass es Restaurants gibt, welche die Preise ohne MWSt und Service Tax ausweisen. Das machte dann unseren Burger mit 2 Bier ungefähr so teuer wie in Deutschland. Da wir eigentlich das gleiche Restaurant für das Frühstück empfohlen kommen hatten, entschlossen wir uns nach Alternativen Ausschau zu halten.

Aber das machen wir dann morgen…. Jetzt geht es erstmal zu Bett – unsere Biouhr Stand noch auf ~2:30Uhr…

20 Satoka Strandurlaub

Heute ging es nach Satoka, bzw. genauer nach Solnechnaya, der Landzunge zwischen Schwarzem Meer und dem „Liman“ (Salzsee?) dahinter.

Zuerst mussten wir aber hinkommen. Zuerst liefen wir den Berg hinauf – was anstrengend genug war. Dann ging es mit dem Bus (1h) Richtung Odessa Hauptbahnhof. Eigentlich die komplett falsche Richtung (Norden) da Satoka im Süden liegt, aber von dort fuhren dann die Busse. Hier mal die Karte von unserem Anreisetag:

Unsere neue Unterkunft war erst etwas versteckt am Liman-Strand. Sie stellte sich als großes, schönes Einfamilienhaus mit 4-5 Gästezimmern und einer riesigen Dachterrasse im ersten Stock heraus. Uns begrüßten die Eigentümer (leider sprachen sie kein Englisch. Die AirBnB Kommunikation machte die Tochter die woanders lebte) und die kleine französische Bulldogge. Unser Zimmer lag direkt an der Dachterrasse mit Blick Richtung See.

Schon am ersten Tag fielen mit diverse Fliegen oder Mücken auf, die überall tot auf der Terrasse herum lagen. In einer Bewertung auf AirBnB hatte ich auch dazu etwas gelesen. Was es damit auf sich hatte, würden wir in der Nacht noch merken. Die Mücken bissen nicht, aber wenn einen hunderte umschwirren, dann ist das abendliche sitzen auf der Terrasse kein Spaß. Wir ließen immer das Licht aus, um die Fliegen nicht anzulocken. An einem Abend (siehe Video 5:45) waren extrem viele Fliegen an den Straßenlaternen. Ich stand auf der Terrasse und filmte und, obwohl ich 20m entfernt war, fühlte ich wie dutzende der Fliegen mich umkreisten.

Nach dem CheckIn  ging ich in den See schwimmen. Jedenfalls versuchte ich es. Aber selbst 200m weg vom Ufer reichte das Wasser gerade an den Bauch. D.h. sehr kinderfreundlich, aber zum schwimmen muss man an den anderen Strand.

Das machten wir dann auch. Wir wollten etwas zu Abend essen und gingen über die Straße, über die Eisenbahnschienen und unter(!) dem Bahnsteig durch. Die Straße mit den Restaurants war voll mit Touristen, kleinen und großen Geschäften und diversen Schaschlik-Grillereien, Fischrestaurants usw. Wir aßen etwas und kauften auch ein paar Pfirsiche. Als wir die aßen, stellten wir fest, dass sie alle innen angeschimmelt waren. Tanja verlangte dann ihr Geld von der Händlerin zurück. Diese sagte ihr wir sollten nicht mehr zu ihr kommen um etwas zu kaufen, worauf die Antwort „Natürlich nicht!“ flog. Was wir gelernt hatten war, dass man die Ware etwas genauer unter die Lupe nehmen muss.

Wir verbrachten 3 Tagen mit relaxen am Strand. Am zweiten Tag kauften wir uns einen Sonnenschirm da es am Strand keinen Schatten gab. Wir frühstückten regelmäßig am See mit dem Füßen im Sand.  Das war schon etwas Luxus.

Am 4. Tag wurde es uns etwas zu langweilig und wir fuhren mit dem Bus nach Bilhorod-Dnistrowskyj, einer Stadt etwas nördlich von der Wein-Stadt „Schabo“. Beide liegen im Inland am Liman (dem See vor unserer Unterkunft). In Bilhorod liegt die Festung „Akkerman“, welche wir besichtigen wollten. Wir waren uns nicht sicher, ob wir früh genug dort ankommen würden, denn wir brachen erst kurz vor 4Uhr auf. Die Fahrt dauerte 35Min und danach mussten wir vom Busbahnhof noch 40Minuten (2km) laufen bis wir an der Festung ankamen. Einige sehr reife Maulbeerbäume hielten uns unterwegs auf… Um 17:20Uhr waren wir an der Festung und bekamen noch Tickets. Wir kauften noch schnell etwas Wasser und dann gingen wir hinein.

Als wir dort waren, war die Festung selbst recht ruhig. Das Areal ist sehr groß und die wenigen Touris die zu der Zeit drinnen waren, verteilten sich im Gelände. Wir waren meist allein auf den Türmen oder Aussichtspunkten. Als wir gingen kamen die nächsten – sehr angenehm. Die Besichtung dauerte 2h bevor wir dann einen Bus zurück nahmen.

Auf der Rückfahrt fuhren wir durch Schabo. Der Ort selbst ist komplett fokussiert auf Weinanbau, Winzer und Kelterei und Cognac Brennereien. Wir wollten erst eine Tour dort machen, aber in den Kommentaren stand, dass man dort nur versucht die (überwiegend russischen) Touristen mit möglichst günstigem Wein in relativ kurzer Zeit abzufüllen um ihnen dann im Shop die teuren Weine und Cognacs unter die Nase zu halten. Da hatten wir keine Lust drauf.

Als wir zurück waren, suchten wir wieder etwas zu essen. Wir gingen zum zweiten Mal in den „Golden Lobster“. Beim ersten Mal schaffte man es, Tanjas Bestellung (Forelle mit Pommes) in zwei „Lieferungen“ zu bringen. Erst die Pommes und 30 Min später den Fisch! Diesmal wollten wir eine Pepperoni-Pizza. Diese enthielt absolut andere Zutaten als auf der Karte standen aber vor allem KEINE Pepperoni. Als wir dies bemängelten sagte man uns, dass es sich um Pepperoni-Salami handle. Wow….

Wir gingen dann noch ans Meer (und ich) baden. Am Abend beschlossen wir dann, am nächsten Tag Richtung Kiev aufzubrechen. Gerade rechtzeitig, denn wir erfuhren, dass das Hotel am Folgetag von 4 Familien mit 4-6 kleinen Kindern in Summe gebucht wurde.