Vielbeinige Begegnungen

Heute früh habe ich im Hostel um eine weitere Nacht verlängert und für morgen den Transit zu den Cameron Highlands bezahlt. Geldausgeben war irgendwie heute das Thema des Tages, denn alle Sehenswürdigkeiten haben diesmal etwas gekostet.

Zuerst ging es diesmal wieder mit dem Bus nach Batu Feringgi, jedoch ein Stück weiter bis zum „Spice Garden“. Dabei handelt es sich um eine Art botanischen Garten in dem in einem eigenen Abschnitt auch Gewürzpflanzen ausgestellt waren. Leider wird an denen gern gezupft und deshalb sahen die mitunter sehr mitgenommen aus. Ich hab dann in einer Hängematte dort etwas herum gedöhst („gechilled“) und  auf die Klänge der Insekten im Wald gehorcht.

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Dschungle-Impressionen im Spice Garden

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Bluten entlang des Rundgangs

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Gewürze die in Süd Ost Asien wachsen. Darunter Pfeffer, Sternanis, Nelken und Zimt.

Nach einem Schluck vom kostenlosen Gewürztee (welche Sorte kann ich nicht mehr sagen, nur dass der Tee mit Stevia-Blättern gesüßt war, und zwar ordentlich) ging es weiter Richtung Butterfly Farm.

Im Bus traf ich Yohan, einen Backpacker mit Wurzeln in Sri Lanka, geboren in Kanada und aktuell in Australien lebend. Er war auch auf dem Weg zur Butterfly-Farm und wir haben diese dann gemeinsam durchfotografiert. Hier ein paar Schnappschüsse von Schmetterlingen und was sonst noch so ausgestellt war:
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Stillleben

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Mit etwas Zuckerwasser bringt man die Schmetterlinge sogar zum stillhalten

Neben Schmetterlingen gab es auch riesige Käfer zu sehen:

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Hirschkäfer

Und ein paar Reptilien:

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kleiner Drache in seiner Höhle

Am Ausgang gab es dann noch eine Insektensammlung. Es gab auch gerahmte Exemplare zum Kaufen, darunter Einzelstücke wie ein Zwitter-Schmetterling (Eine Hälfte hatte die männliche, die andere die weibliche Färbung/Muster). Die Schmetterlinge werden nicht getötet sondern sterben nach einigen Wochen von alleine. Sie werden dann eingesammelt und die schönsten Exemplare werden präpariert. Hier ein Schnappschuss aus der Sammlung:
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Nach so viel Sight Seeing war ich hungrig. Ich fragte Yohan ob er Lust hätte mit mir in das Seafood Restaurant zu kommen und er sagte zu. Es wartete die vielbeininge Verabredung:
Wir bestellten 2x Mantis Prawns (Gottesanbeter-Garnelen; Gibts hier vor Ort und sieht sehr speziell aus) und eine Mud-Crab („Schlamm Krabbe“) dazu etwas Gemüse und Reis. Wir hatten beide grob überschlagen was es kosten würde und haben es trotzdem gemacht….
Hier ein paar Bilder vom Essen:

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Die auserwählte Krabbe

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Die Krabbe danach

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Gottesanbeter-Krabbe mit Ingwer-Knoblauch-Soße

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Die zweite Mantis-Crab lassen wir uns öffnen.

Das Restaurant war recht schön. Offen nach hinten hin zum Strand, mit runden Tischen verschiedener Größe. Zwischendurch gab es ein kleines Tanzprogramm.

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Tanzeinlage im Restaurant.

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Yohan und ich - Prosit mit Bier und Kokosnuss

Was das nun alles gekostet hat? Nunja… doch schon einiges…:
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Kurzzusammenfassung: Wenn ihr Seafood esst, dann esst keine Mantis-Crabs. Die enthalten kaum Fleisch. Die Krabbe (Mud-Crab) war hingegen recht gut. Besser sind im Rohgewicht/Fleisch-Verhältnis nur Shrimps und Hummer. Letztere sind aber teuer.

So. Zum Abschluss noch ein Bild ohne Kommentar, aufgenommen auf der Toilette der Butterfly Farm:
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Sonnenbrand im Dezember

Dieser Beitrag wure am 8.12 wohl nicht frei geschaltet. Deshalb jetzt:

Heute war entspannen am Strand angesagt. Die Linie 101 fährt nur 100m entfernt ab Richtung Batu Feringgi, dem Badestrand auf Penang.
Auf den Bus wartend sprach ich 3 Mädels an die sich als Deutsche entpuppten die in Malaysia arbeiten bzw. Praktikum machen. (2 davon als Lehrer an einer deutschen Schule) Die nutzten quasi jedes Wochenende um Kurzurlaub zu machen.
Da wir alle 4 zum Strand wollten schlossen wir uns spontan zusammen.

Im Zielort angekommen suchten wir einen Durchgang zum Strand (entlang der Strasse gab es viele Restaurants die nach hinten raus Seeblick boten), der war aber schnell gefunden und wir betraten durch einen Bananen-gesäumten Durchgang den Sandstrand.

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Zugang zum Strand

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Wir suchten dann ein schattiges Plätzchen da die beiden Lehrerinnen ähnlich anfällig für Sonnenbrand waren wie ich.

Die Mädels waren dann frech genug sich einfach auf die Liegen des nahen Holiday Inns zu legen – auf deren Grundstück.
Als Weiße fielen wir da auch recht lange nicht auf. Wir sind dann kurz ins Meer gegangen, jedoch war das Wasser sehr trübe, 20cm Sichtweite maximal.
Deshalb gingen wir in den Pool vom Holi. Das ging auch gut. Die Angestellten wurden erst stutzig als die Mädels Handtücher holten und irgendwas mit den genannten Zimmernummern nicht stimmte.
Wir sind dann recht zügig abgezogen an den öffentlichen Strand.

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Auf geborgten Liegestühlen

Da wir hungrig waren sind wir dann ins nächste Hotel, ganz offiziell essen gegangen. Das sollte man sich sparen. Preis-Leistung war zwar aus deutscher Sicht ok, aber für 44MYR kann ich hier 7x essen gehen.

Wir saßen dann noch lange dort und haben uns unterhalten. Gegen 5 mussten die Mädels los Richtung Bus. Ich bin erst mitgelaufen, habe dann aber entschieden erst später zu fahren. Gut so, denn dadurch habe ich das hier gefunden:

Damit weiß ich auch schon was ich morgen Abend mache.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass ich aktuell einen schönen Sonnenbrand auf den Oberschenkeln, Hals und Gesicht habe. Habe halt doch nicht alles eingecremt.

Am Abend hatte ich natürlich wieder Hunger, aber meine Food-Map zeigte mir wo ich hin muss. Heute auf dem Speiseplan: Nasi Kandar „kari campur“ – Reis mit Curry. Der Zusatz bedeutet dann, dass man von allen Beilagen (Curry) etwas möchte. Und so sieht das dann aus:
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Als Beilage hatte ich Gemüse, ein salziges halbes Ei, frittiertes Hühnchen und Tintenfisch (in der Bildmitte auf dem Reis. Sieht aus wie eine Fleischröhre).
Am besten hat der Tintenfisch geschmeckt. Geschmacklich eher Richtung Fleisch als Fisch tendierend. Die Soße war dazu noch leicht scharf. Für 12,20 (ca 3€) inkl Coke ein wirklich tolles Essen.

Sehenswürdigkeiten + Essen = Ein guter Tag

Heute Vormittag brach ich auf die Sehenswürdigkeiten von George Town zu besichtigen. Es gibt auf der Karte viele eingezeichnete Dinge, aber nicht alles was dort aufgelistet ist, ist auch einen Besuch wert. Die christlichen Kirchen, zum Beispiel, sind innen nahezu ungeschmückt und vermitteln neben den Indischen und Chinesischen Tempeln den Eindruck: „Alles doof“

Ein chinesischer Tempel, direkt hier um die Ecke, sieht zum Beispiel so aus:

Nachdem ich einige Nicht- oder Halbsehenswürdigkeiten abgelaufen hatte kam ich dann zur Pinang Peranakan Mansion.
Soweit sich mir dies erschloss, handelt es sich dabei um ein beispielhaftes Haus einer wohlhabenden peranakan (eingewanderte Chinesen) Familie. Auch wenn fast alles im traditionellen chinesischen Stil gehalten war (die Dame des Hauses hatte eine Vorliebe für deutsche Puppen und Keramik, evtl. aus Meißen) sah man doch, dass es ganz ähnlich einer europäischen Villa gebaut war: Hohe Decken, viel Platz und trotz reicher Deko nicht überfrachtet.
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Bei den Chinesen ist die Familie/Clan sehr wichtig. Es werden ganze Tempel zum Zwecke der Ahnenverehrung eingerichtet (jeder Clan hat da seinen eigenen „Kongsi“). Deshalb gab es neben den repräsentativen Räumen auch einen Bereich im Haus wo die Bilder der Vorfahren in Prunkgewändern aufgehangen wurden. Interessant war auch, dass die Bräute bei der Hochzeit wie Prinzessinnen bis hin zum Krönchen geschmückt sind.

Angeschlossen an das „Herrenhaus“ war ein eigener Tempel der den Clanbegründern gewittmet war.

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Seitlicher Eingang zum hauseigenen Tempel

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Der Altarraum der ordentlich nach Räucherstäbchen roch

Hinter dem Tempel gab es noch einen Anbau in dem ein Museum mit Schmuck und Kunstgegenständen untergebracht war.
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Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nur schnell dieses Haus zu besichtigen um dann zu den Clan Jetties zu laufen, ein paar Fotos zu machen und dann meine Essenstour zu starten. Als ich aus dem Haus raus bin war es dann schon deutlich nach Mittag und der Magen knurrte. Aber das ist in George Town nie ein Problem. Ein Food Stall findet sich immer. Ich habe mir dort eine Nasi Lemak Pyramide gekauft. Die Malaiische Version des Essens zum Mitnehmen. Ich hatte mir die Variante mit Shrimps heraus gesucht und nebenbei noch ein Paar Schnappschüsse gemacht:
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Kleine Minifische werden gesiebt bevor sie frittiert werden.

So gestärkt ging es weiter zu den Clan Jetties. Das sind Hütten die auf Pfählen am Strand gebaut wurden, da sich die Leute keinen Grund und Boden leisten konnten. Jeder Clan hat auf die Art seinen eigenen Pier gebaut. Die die als letzte gebaut haben, haben den besten Blick.

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Was überrascht ist, dass obwohl so viele Touristen dort lang kommen, die Leute daraus kein Geschäft gemacht haben (Souveniers, Pseudo Museum, Führungen etc). Sind wohl keine Chinesen die da wohnen…
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Danach habe ich vergeblich auf den kostenlosen Bus gewertet der angeblich alle 30Minuten durch die Altstadt fährt. Ich bin dann einfach gelaufen (so groß ist die Altstadt auch nicht), hab mich frisch gemacht und bin zu meiner Food Tour aufgebrochen.

Erstes Ziel war die Penang Street. Dort gibt es das Joo Hooi Cafe welches 2 Spezialitäten (und noch mehr) aus meiner Karte anbieten. Ich hab es erst mehrfach übersehen, weil ich es für recht schäbig hielt. Aber die Tourismus-Behörde wird sich schon was dabei gedacht haben, also hab ich mich rein gesetzt und bestellt.
Penang Laksa: http://vimeo.com/81266651
Die Suppe war stark im Geschmack und durch die Ingwer-Blüten-Herzen (was ich für Ananas hielt) und das Zitronengras auch Fruchtig. Laut Guide ist das besondere dieser Suppe, dass sie auf einer Fischbrühe basiert. Der Fischgeschmack ist aber dezent.

Das zweite Gericht was ich in dem „Cafe“ bestellt habe ist Cendol: http://vimeo.com/81267082
Optisch sah es anders aus als auf der Karte, weil auf dem Bild die Kokosmilch noch nicht drüber gegossen wurde. Es war sehr Süß und teilweise auch leicht salzig. Allerdings war es nicht so toll wie ich mir erhofft hätte.

Danach ging ich auf Wanderschaft, weil das nächste Restaurant eine ganze Ecke weit entfernt war. Auf dem Weg dahin bin ich an einem lokalen „IKEA“ Abklatsch vorbei gekommen und hab da mal geschaut, was hier so bezahlt wird. Es gab ein paar vereinzelte Stücke traditionell gearbeiteter Chinesischer Möbel wie ich sie in dem Herrenhaus heute gesehen hatte. Ein 3er Sofa kostet umgerechnet 1.500EUR und der Tisch dazu auch 700. Beide sind dann aber aus Echtholz mit Perlmutt-Intarsien.

Weiter geht’s zum Yi Garden und dem dort angebotenen Fried Oyster Omlett.

Die Oyster ist keine Auster sondern eine (Mies-)Muschel und das Omlett ist eher ein Rührei. Selbiges war aber sehr gut gemacht und wirklich lecker. Die Muscheln waren etwas wässrig und leider nicht frittiert und knusprig.

Von da ging es weiter zum Restoran Hong Kong Tea Garden und dem dort angebotenen Chee Cheong Fun: http://vimeo.com/81270782
Dabei handelt es sich um eine Nudelsuppe mit (Krebs-)Fleischfüllung und einer interessanten Fischpaste die hervorragend zu den Nudeln passt.

Durch Zufall kam ich an einem Stand vorbei wo es die „Königin der Früchte“ gibt – Durian: http://vimeo.com/81272234
Angeblich stinkt die ja sehr – sagt man. Ich war deshalb auch sehr vorsichtig und habe mir eine am Stand aufmachen lassen. Ich weiß nicht woran es lag (Frucht sehr jung, frische Frucht), aber diese Durian hat nicht gerochen, aber geschmeckt. Am ehesten vergleichbar ist der Geschmack mit dem von geschmolzenes Schokoladdeneis und Erdbeereis. Der Geschmack war sehr voll und wirklich lecker.

Jedes der Gerichte kann man mal wieder essen. Cendol war ok aber nicht der Hit. Wenn die Muscheln im „Omlett“ frittiert oder anderweitig knusprig zubereitet werden, dann wäre das mein Favorit.